Segeln, Surfen, Kajak, Paddeln auf dem Bütgenbacher See: kein ungewöhnliches Bild. Aber, dass Menschen mit Behinderungen im Boot sitzen und selber auf dem Surfbrett oder mit dem Ruder aktiv werden, gehört dort sicherlich nicht zum Alltag. Schon gar nicht in organisierter Form. Jean-Marc Burnotte hatte die Idee zu einem Wassersportwochenende für Menschen mit Behinderungen.
Jean-Marc Burnotte ist Segellehrer, war in den Anfängen von Worriken dort als Moniteur tätig, absolvierte ein Ingenieurstudium, war dann mit seiner Ehefrau Gaby beruflich in der Welt unterwegs, lange Zeit in Afrika. Und immer mehr reifte die Absicht, seine Erfahrungen weiterzugeben und anderen Menschen zu helfen. So entstand die Idee, auf dem Bütgenbacher See Menschen mit Behinderungen an den Wassersport heranzuführen.
Gaby Burnotte ist prädestiniert für integrative, inklusive Aufgaben. Sie ist Lehrerin an der Gemeinsamen Grundschule Bütgenbach, wo behinderte und nichtbehinderte Schüler gemeinsam unterrichtet werden. Ihre Erwartung: "eine Öffnung für die Menschen mit Behinderung. Dass sie auch Sportarten machen können, die eigentlich durch die Gefahren verpönt sind für Behinderte. Wir wollen zeigen, dass man solche Sportarten auch ausführen kann."
Die Burnottes werden das ehrgeizige Vorhaben nicht alleine stemmen. Sie werden unterstützt von rund 30 Helfern, darunter Sportlehrer und Moniteure und Menschen, die Erfahrung haben im Wassersport mit Behinderten. So etwa die Organisation Sailability aus Antwerpen, die sich die Förderung des Segelsports für Behinderte auf die Fahne geschrieben hat. 20 Mitglieder von Sailability werden mit ihren Booten nach Bütgenbach kommen, um dabei zu helfen, das Event zum Erfolg zu machen.
Und vom Erfolg ist Jean-Marc Burnotte überzeugt. Wenn alles klappt, sollen Wassersportwochenende für Behinderte in den nächsten Sommern regelmäßig in Bütgenbach stattfinden. Worriken könnte dann auch zu einem touristischen Anziehungspunkt für Wassersportler mit Behinderungen werden. Überzeugt von dem Projekt der Burnottes sind auch die Verantwortlichen der DG-Regierung, die sogar einen finanziellen Beitrag leistet. Deshalb geht der Dank des Projektinitiators an Isabelle Weykmans und Antonios Antoniadis.
Erwartet werden am 26. und 27. Mai in Worriken Wassersportler mit Behinderungen aus dem ganzen Land. Anmeldungen aus Brüssel, Flandern und der Wallonie liegen bereits vor. Jetzt hoffen die Burnottes darauf, dass sich auch aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft Teilnehmer melden werden. Interessenten gibt es schon.
Anmeldungen sind zwar erwünscht, aber nicht unbedingt erforderlich. Wer also mit professioneller Anleitung und Begleitung segeln, surfen, paddeln oder Kajak fahren möchte, kann auch ganz spontan nach Worriken fahren.
rs/km