Ohne die sechste Staatsreform wäre die Fusion von SPZ und Kitz nicht möglich gewesen. Denn durch sie erhielt die Deutschsprachige Gemeinschaft die Zuständigkeit für die sogenannten Reha-Zentren. Und dazu zählte auch das Kindertherapiezentrum Kitz. Für das Sozialpsychologische Zentrum SPZ war die DG bereits zuständig.
Einige Jahre später ist es nun soweit: Aus SPZ und Kitz wird eine Anlaufstelle für die Klientel - nämlich das Beratungs- und Therapiezentrum BTZ. In den Augen des therapeutischen Leiters Achim Nahl ist die Fusion vor allen Dingen eines: praktisch, da Dienstleistungen, die zuvor von zwei verschiedenen Diensten angeboten wurden, jetzt gemeinsame Sache machen können. "Psychologie, Ergotherapie, Logopädie, Psychomotorik, Familientherapie, Elternberatung - alles ist jetzt unter einem Dach und auf kurzen Wegen miteinander zu koordinieren", erklärt Nahl.
Menschen, die Hilfe bei der Bewältigung eines Problem brauchen, sind künftig beim BTZ an der richtigen Adresse. Jeder solle so schnell es gehe, die Möglichkeit auf ein Gespräch erhalten, betonte Nahl. Das BTZ werde dann in einem zweiten Schritt bestimmen, wie weiter vorgegangen werden müsse.
Doch auch wenn Achim Nahl die Fusion als überaus positiv bewertete, sprach er ebenso offen und ehrlich verbleibende Lücken im System an. "Die Reha-Arbeit, wie sie bisher vom Kitz angeboten wurde, lief bis zum Alter von zwölf Jahren. Wir haben sie jetzt auf das Alter von 14 Jahren ausgedehnt. Für Jugendliche, die dieses interdisziplinäre Programm auch nach dem 14. Lebensjahr brauchen, haben wir derzeit aber noch kein Angebot."
Auch sei der Bedarf von psychologisch-psychiatrischer Betreuung von Senioren immer größer geworden. Ein Konzept für ein entsprechendes Angebot gebe es allerdings schon. "Es ist ein Konzept für ein mobiles Team, das aufsuchende Arbeit bei Senioren leisten soll. Wir haben bisher allerdings noch nicht das richtige Finanzierungsmodell", so Nahl.
Innerhalb des Teams herrsche trotz der bevorstehenden Herausforderungen eine sehr gute Stimmung. "Die Mitarbeiter sind hochmotiviert, ein gutes Zentrum mit einem breiten Repertoire und Dienstleistungsangebot aufzubauen", sagt Nahl.
Seitens der Deutschsprachigen Gemeinschaft wurden die finanziellen Mittel im Vergleich zum Jahr 2017 um rund 50.000 Euro erhöht. Damit erhält das BTZ von der DG jährlich eine Finanzspritze von rund 1,75 Millionen Euro.
Eine Internetseite für das neue BTZ muss noch gemacht werden. Diese wird später unter Btzentrum.be abrufbar sein.
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