Die Sonne scheint. Man kriegt Lust, an die frische Luft zu gehen. Aber der Frühling hat auch eine Kehrseite... zumindest für Pollenallergiker wie Ina. "Zum einen kriege ich schlecht Luft. Und natürlich läuft die Nase ununterbrochen. Es gibt Momente, wo ich aus dem Niesen nicht mehr herauskomme", beschreibt Allergikerin Ina ihre Symptome. Auch Husten zählt bei ihr dazu - "und schlafen ist in manchen Nächten fast unmöglich, je nachdem, wie viel da fliegt."
Momentan sind vor allem Birkenpollen unterwegs. Welcher Blütenstaub gerade durch die Luft fliegt, hängt von der Saison ab. Heuschnupfen hat nicht jeder zur gleichen Zeit. "Es handelt sich ja um eine Allergie, die durch Pollen hervorgerufen wird. Das fängt schon im frühen Frühjahr an, mit den Haselnusspollen ab Februar-März. Jetzt sind es mehr die Buchen und die Birken, und in unserer Ecke gibt es ja viele Birken. Und dann geht es weiter bis Juni mit den Gräsern."
Mit dem schönen und trockenen Wetter steigt auch die Zahl der Pollen - und die Zahl der Allergiker, die Hilfe suchen. "Es ist schwer, zu beraten, weil es keine Ideallösung gibt. Der erste Tipp: Innen bleiben und Fenster schließen - auch wenn das sehr grausam ist, endlich ist mal schönes Wetter und dann so etwas. Aber das ist schonmal ein erster Schutz", erklärt Apotheker Reul.
"Ansonsten gibt es Medikamente, die die Symptome bekämpfen, wie Augentropfen und Nasenspray, oder Tabletten, die Pollenallergie global bekämpfen." Die gute Nachricht: Die neue Generation dieser Antihistaminika hat weniger Nebenwirkungen. Die Tabletten machen nicht mehr unbedingt so müde.
Allerdings reagiert jeder unterschiedlich. "Es gibt Leute, die haut ein leichtes Mittel um, anderen macht es gar nichts", erklärt Reul. "Worauf man achten sollte: Wenn die Symptome zu Asthma führen, wo es richtig ernst wird, sollten die Betroffenen unbedingt in ärztliche Behandlung gehen."
Bei besonders heftigen Fällen wird eine Desensibilisierung empfohlen. Eine solche Immuntherapie wird teilweise von den Krankenkassen erstattet. Ina hat sie vor einigen Jahren gemacht. "Da wurde mir über ein Jahr regelmäßig der Pollen, gegen den ich allergisch bin, gespritzt. Davor hatte ich so extreme Atemnot, dass ich Angst hatte, zu ersticken. Und danach war es weg für fünf Jahre. Inzwischen merke ich wieder ein bisschen was."
Praktische Tipps
Zur Heuschnupfenzeit gilt: Türen und Fenster zu. Lüften in der Stadt morgens, auf dem Land eher abends. Wäsche nicht draußen aufhängen, sondern innen trocknen. Nicht im Schlafzimmer ausziehen, vor dem Schlafengehen duschen und dabei auch die Haare waschen. Das ist die beste Vorbereitung für eine verhältnismäßig ruhige Nacht.
Ina rät: "Immer Taschentücher parat haben. Das ist meine Methode, damit umzugehen. Ansonsten kann man dem eigentlich nicht so wirklich gut entkommen. Eine Brille hilft auch erstaunlich gut, meine Augen sind nicht ganz so betroffen. Aber sonst muss man tatsächlich einfach irgendwie damit leben."
Katrin Margraff