"Zukunft Holz" ist eine Informationsveranstaltung für Jugendliche und deren Eltern, bei der sie die Berufe besser kennen lernen können. Organisiert wird das ganze von der Arbeitsgruppe Holz und dem Studienkreis Schule & Wirtschaft und findet in der Industriezone Morsheck in Büllingen statt.
Seit den 70er Jahren bildet die Schreinerei Hoffmann in Lengeler Bauschreiner aus, das macht bis heute ungefähr 30 Auszubildende. Hier hat man sich auf die Produktion von Fenstern, Türen und Treppen spezialisiert. Die Suche nach geeignetem Nachwuchs, der den Beruf erlernen will, wird immer schwieriger, sagt Junior-Chef Heino Hoffmann und hat auch eine Erklärung dafür parat.
"Weil viele Jugendliche sich für ein Studium begeistern und die handwerkliche Arbeit ein bischen scheuen." Hoffmann glaubt, dass die Jugendlichen heutzutage sich die Hände einfach nicht mehr schmutzig machen wollen und das Handwerk einfach nicht mehr wertgeschätzt wird. Um daran etwas zu ändern, müssen auch die Schulen mitziehen, findet Hoffmann. Den jungen Leuten fehle aber auch das Interesse, sie sollten wissbegieriger sein, sagt er.
Joey Sarlette hat den Schritt gewagt, er macht eine Ausbildung in der Schreinerei und ist im zweiten Lehrjahr. Die Entscheidung, eine Lehre zu machen, fiel bei ihm schon während der Schulzeit, wo er bereits erste Erfahrungen mit dem Handwerk im Fach Holz gemacht hatte.
Mit der Art der Ausbildung ist er zufrieden. Sein Meister sieht hier und da aber noch Verbesserungsbedarf. Generell sei es heutzutage schwierig, einen jungen Mann zum Bauschreiner auszubilden. Als Grund dafür nennt er die fortschreitende Spezialisierung der einzelnen Betriebe. "Wenn unser Lehrjunge jetzt die Lehre beendet, hat er keine Ahnung zum Beispiel vom Dachstuhl oder Holzständerwerk." Das System müsse man überdenken, fordert er erfahrene Schreiner.
Auf einer Baustelle in Sankt Vith ist das Unternehmen „Parkett Theiss“ am Werk, ein Ausbildungsbetrieb, der dieses Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert. Aber was beinhaltet der Beruf des Parkettverlegers? Der Parkettverleger verlegt Holzböden, erklärt Firmenchef Peter Theiss, "wobei wir ja schon wiederum Holz und Parkett definieren: Parkett ist ja jeder Holzboden, der eigentlich zweieinhalb Millimeter Nutzschicht hat". Ergo: Nach dieser Definition ist Laminat eben kein Parkett. Zum Handwerk des Parkettverlegers gehört aber auch das Abschleifen von alten Böden oder das Fixieren von Brettern auf Balken.
Auch in ihrem Bereich sei es mit der Zeit schwieriger geworden junge Leute zu finden, die in den Beruf einsteigen möchten. Sie hätten bisher immer Glück gehabt und interessierte Jugendliche gefunden, so Theiss.
Den Ausbildungsberuf „Parkettverleger“ gibt es so nicht. Lehrjungen nehmen am Möbel- und Bauschreinerunterricht teil. Zusätzliche Kurse zum Parkettverlegen müssen sie dann noch besuchen. Marvin Collas hat das nicht abgeschreckt, er hat seine Lehre durchgezogen und ist mittlerweile Geselle. Die Arbeit gefällt ihm. Zu anstrengend findet er sie nicht – noch nicht.
Wer sich für einen Beruf interessiert, sollte sich wie Marvin vorher informieren. Peter Theiss rät interessierten jungen Menschen, auf jeden Fall mal in einen Betrieb hineinzuschnuppern, vielleicht auch mal während der Ferien ein paar Wochen dort zu arbeiten. "Und wenn man dann immer noch Lust hat, dann denke ich, sollte man diesen weg einschlagen", so Theiss.
„Zukunft Holz“ am 29. April 2018 von 11 bis 17 Uhr in der Industriezone Morsheck in den Gebäuden der Hedach AG, der Möbelwerke Palm AG und Wood & Roof PGmbH.
lo/sh