Als der katholische Geistliche Wilhelm Egidius Breuer 1818 die Pfarrbibliothek St. Nikolaus gründete, war er seiner Zeit voraus. Das Bibliothekswesen gab es erst seit dem 18. Jahrhundert und das bis dato auch nur in größeren Städten. "Zum ersten Mal hatte jemand in einer kleinen Stadt Initiative ergriffen, Bücher zur Verfügung zu stellen - und das zu einem Zeitpunkt, zu dem viele Kinder und auch Erwachsene noch nicht lesen und schreiben konnten", erklärt Alfred Minke, Verwaltungsratsvorsitzender der Pfarrbibliothek St. Nikolaus.
"Aber er ist diesen Schritt gegangen, weil Lesen, Schreiben und Religion als Elemente der Volksbildung für ihn wichtig waren." Diese Dinge liegen den 25 Ehrenamtlichen, die die Bibliothek betreiben, auch heute noch am Herzen.
Nur religiöse Bücher gibt es hier schon lange nicht mehr. "Im Prinzip gibt es keinen Unterschied mehr zu anderen Einrichtungen, wie beispielsweise dem Medienzentrum der DG - mit einer Ausnahme: Wir haben noch eine Sparte, bei der wir an der theologischen Entwicklung unserer Zeit dran bleiben", erklärt Minke.
30.000 Medien in verschiedenen Sprachen zählt die Bibliothek heute. 17.000 Ausleihen im Jahr zeigen, dass das Angebot noch rege genutzt wird. Da freut man sich umso mehr, das 200-jährige Jubiläum gebührend zu feiern.
Start sind zwei Vortragsabende am 2. Mai und am 30. September. "Der große Feiertag ist am 30. September. Es gibt eine Danksagungsmesse in der St. Nikolaus-Kirche und anschließend wird die Jubiläumsschrift über die 200-jährige Geschichte der Bibliothek vorgestellt", so Minke. "Am letzten Wochenende im Oktober folgt dann noch ein großer Büchermarkt. Er wird noch größer sein als in den vergangenen Jahren und wir werden auch die ein oder anderen Raritäten zum Kauf anbieten."
Das vollständige Programm und aktuelle Infos über die Bibliothek findet man unter Eupen-leihbuecherei.be.
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