Namensgeber ist die Monschauer Tuchmacherfamilie Scheibler, deren charakteristisches Haus bis 1970 dort stand.
Entscheidend für die Namenswahl war eine öffentliche Umfrage. Die Bezeichnung "Scheiblerplatz" schnitt am besten ab. Jedoch sei die Umfrage nicht repräsentativ, bemerkte der Stadtverordnete Thomas Lennertz.
Lediglich 337 Bürger hätten sich an der Befragung beteiligt. Nur 150 von ihnen hätten sich für den Namen "Scheiblerplatz" ausgesprochen. "Das sind 1,1 Prozent der wahlberechtigten Bürger oder 0,77 Prozent der Einwohner Eupens", so Lennertz.
Karl-Joseph Ortmann kritisierte seinerseits, dass der Name Scheibler in der Vergangenheit eine negative Konnotation hatte. Damit verwies er auf die unzureichenden Arbeitsverhältnisse der früheren Tuchmacherei. Ortmann stimmte gegen den Antrag. Der Rest der CSP-Fraktion enthielt sich.
raf/jp
Da muss man (im PFF-Jargon: dem zukünftigen Eupener Bürgermeister) Joki Ortmann beipflichten.
Man sollte an diesem Platz nicht an Herrn Scheibler erinnern, sondern an das Scheibler-Haus, das in Ermangelung eines Denkmalschutz-Bewusstseins 1970, der Abrissbirne zum Opfer fiel.
Dass eine Umfrage, an der sich 337 Teilnehmer beteiligt haben, jetzt den Ausschlag zur Namensgebung dieses Platzes gibt und nicht historische bzw. Denkmalaspekte ist nicht wirklich nachvollziehbar.
Statt „Scheibler-Platz“ wäre „Scheibler-Haus-Platz“ oder warum nicht, „Mefferdatis-Platz“ nach dem Architekten des Hauses, der auch in Eupen und Umgebung für zahlreiche noch erhaltene Bauten verantwortlich ist und das heutige Stadtbild mit geprägt hat, wohl passender.
Bleibt zu hoffen, dass auf diesem Platz in Form eines aussagekräftigen Modells und einer entsprechenden Infotafel, auf diese Denkmalsünde hingewiesen wird.
Es soll auch noch Eupener geben, die von einer Rekonstruktion des Hauses träumen.