Es waren die idealen Bedingungen zur Verkündung einer weiteren frohen Botschaft zur Belebung des Radtourismus' zwischen Eupen und Raeren. Frühlingshafte Temperaturen, strahlende Sonne von einem wolkenlosen Himmel und die Natur in Aufbruchstimmung. Doch die Ergebnisse einer Studie über die Machbarkeit eines Ravelweges zwischen den Bahnhöfen Eupen und Raeren machten die Träume zunichte.
Auf den gut sieben Kilometern sind die Bedingungen zur Anlegung eines Ravel-Rad-und Wanderwegs mit Anbindung der beliebten Vennbahnstrecke einfach nicht gegeben. Der Autor der Studie, Gilbert Perrin von der ASBL Chemin du rail, hat alle hundert Meter gemessen und festgestellt, dass die erforderliche Breite nahezu nirgendwo vorhanden ist. "Wir brauchen mindestens eine Breite von 3,5 bis sechs Meter", erklärt Perrin. "Also müssen wir diese Idee vergessen."
Die Stadt Eupen hatte vor Monaten Tourismusministerin Isabelle Weykmans gebeten, untersuchen zu lassen, ob eine Nutzung der Eisenbahntrasse, die ab dem Eupener Bahnhof, an Oberste Heide vorbei, über Kettenis-Busch nach Raeren führt, durch Radfahrer möglich wäre. Bernd Gentges, Ex-Gemeinschaftsminister und aktuelles Stadtratsmitglied, sagte, eine Enttäuschung habe die andere gejagt.
Dass Infrabel als Netzbetreiber die tote Reservestrecke durch die herrliche Landschaft nicht aufgeben will, war schon länger klar. Dass jetzt auch noch die räumlichen Voraussetzungen ungenügend sind, stimmt auch die PFF-Parteifreundin im Ministeramt nicht gerade glücklich. "Alle haben gehofft, aber leider lässt uns diese Studie schlussfolgern, dass wir auf einem Großteil der Strecke nicht die ausreichende Breite haben und somit kein Ravel installieren können", sagt Weykmans.
Die schlechte Nachricht bedeutet aber nicht, dass die politisch Verantwortlichen jetzt die Hände in den Schoß legen werden. "Wir werden weiter daran arbeiten, die Verbindung zwischen Eupen und Raeren zu verbessern. Es gibt zwar bereits einen beschilderten Radweg zwischen Eupen und Raeren, aber der hat Defizite. Wir wollen mit Herr Perrin und den Gemeinden schauen, wie wir die Beschilderung verbessern können, und dann auch die Vermarktung dieser Strecke optimieren."
Die Möglichkeiten für Radfahrer von Eupen nach Raeren zu gelangen, sind durchaus gegeben. Ravel ist zwar ausgeträumt, aber warum sollte es denn nicht gelingen, aus dem vorhandenen Profil mit Knotenpunktsystem oder Velotours ein noch attraktiveres Angebot zu gestalten - auch ohne Ravel entlang der alten Schienenstrecke aus preußischen Zeiten...
rs/mg
Viele Menschen in Eupen und Raeren wären der Föderalbehörde Infrabel äußerst dankbar gewesen, wenn nicht nur endlich ein längst überfälliger befahrbarer Radweg zwischen Eupen und Raeren gebaut würde, sondern wenn auch dieser Gammilige Rostschienen-Museumsgarten in Raeren mit all seinen schädlichen Altlasten wie z.B. schrottreifen Uralt-Dieselloks, durchgerosteten Eisenbahnwaggons und einem mit schwerem Heizöl prallgefüllten Güterwagen endlich mal verschwinden würden.
Niemand braucht diese für Kriegszwecke gebaute Bahnstrecke und niemand will mit dem Zug von Eupen in den Raerener Busch fahren, wenn man eh wieder ca. 1 km von dort bis ins Kerndorf laufen muss.
Reißt diese rostigen Schienen raus und dann ist mehr als genug Platz für eine zeitgemäße Fahrradbahn. Und führt endlich mal ein vernünftiges Busliniennetz ein, damit Personen die sich kein Auto leisten können dennoch Anteil am Gesellschaftsleben haben können bzw. morgens zur Arbeit kommen.
Werden jetzt alle Radstrecken mit weniger als 3,5 bzw. 6 Meter Breite für Radfahrer gesperrt? Falls ja, darf ich dann mit meinem SUV drüber brettern? Der käme mit der Breite gut zurecht...