Der Frühling ist in Sicht und es wächst die Lust, Wohnung und Haus mal wieder zu entrümpeln und Platz zu schaffen. Wegwerfen kann richtig glücklich machen. Aber irgendwo stecken so kleine Geister in uns, die uns mit erhobenem Zeigefinger sagen: "Bloß nichts wegwerfen! Könnte man ja nochmal gebrauchen!". Nun könnte man sich ja schlichtweg ein paar Kisten besorgen und den ganzen Kram im Regal oder auf dem Dachboden stapeln. Aber so einfach ist es dann doch oft nicht.
Werner Tiki Küstenmacher hat mit seinem Buch "Simplify your life - einfacher und glücklicher leben" (erschienen im Campus Verlag) schon vor Jahren mit großem Erfolg Tipps zum Vereinfachen des Lebens gegeben. Welche Kniffs helfen können, sich von überflüssigen Gegenständen zu trennen, erklärt er im BRF-Interview.

Kleiderschrank entrümpeln
Wenn es ums Ausmisten geht, dann ist der Kleiderschrank wohl eine der ersten Anlaufstellen. Die Kinder wachsen rasend schnell aus ihren Sachen raus und auch Erwachsene horten so einiges im Schrank, was sie vielleicht schon seit Jahren nicht mehr getragen haben.
Eine Möglichkeit, die ausgedienten Kleidungstücke los zu werden, ist der Flohmarkt - und deren gibt es viele in der Region, zum Beispiel im Eupen Plaza, im alten Viehmarkt in Battice, der große Sommertrödelmarkt in St. Vith jedes Jahr im August, der Euregio-Flohmarkt in Hauset oder auch die Abendtrödelmärkte in der Eupener Unterstadt, die jetzt am 5. Mai wieder beginnen. Und wirklich gut erhaltene Markenkleidung kann man auch auf speziellen Märkten loswerden, zum Beispiel bei "We love Schickimicki", ein Flohmarkt in Eupen für Designermode und andere Schätzchen.

Man kann die aussortierte Kleidung aber auch einfach gezielt zu Secondhand-Läden bringen und damit oft auch noch ein soziales Projekt unterstützen. In Eupen gibt es beispielsweise auf der Klötzerbahn einen Laden der Organisation "Kinder des Friedens". Mit dem gesamten Erlös werden Schulen und Kinderheime in Indien unterstützt. Und auch Oxfam-Secondhand-Shop an der Kirchstraße in Eupen ist eine gute Anlaufstelle. Die Gewinne der Oxfam-Shops fließen in die entwicklungspolitische Arbeit der Organisation.
Auch in Welkenraedt auf der Rue Mitoyenne finden sich dankbare Abnehmer - und zwar im Secondhand-Shop "3 R". Dort gibt es sogar zwei Läden: ein sehr großes, gut sortiertes und ordentliches Geschäft nur für Kleidung und eins für Bücher, Möbel, Schmuck, Gartengeräte, Werkzeuge,... Insgesamt 50 Personen arbeiten bei "3 R", darunter zehn Festangestellte, 25 Ehrenamtliche und rund 15 Menschen, die dort wieder fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden.

Keller und Speicher entrümpeln
Keller, Speicher und Garagen - dunkle Räume, die man selten seinen Besuchern präsentiert. Ideal also als Abstellraum. Alte Möbel, kaputte Schlitten, vergessene Fahrräder: All das, was in Wohnräumen stört oder sonst keinen Platz findet, landet hier. Aber irgendwann ist einfach kein Winkel mehr frei und es wird höchste Zeit zu entrümpeln. Nicht unbedingt eine beliebte Aufgabe.
Wenn man sich dann aber endlich dazu durchgerungen hat, Ordnung zu schaffen und einige Dinge zu entsorgen, stellt sich die Frage: Wohin mit dem Sperrmüll?
Die erste Anlaufstelle ist für viele Leute das Sperrgut-Sortierzentrum Rcycl, das mit 15 Partnergemeinden zusammenarbeitet. Rcycl ist aber mehr als nur ein Sortierzentrum: Das Unternehmen definiert sich außerdem als Abholdienst und Abnehmernetzwerk.
Die Second-Hand-Güter, die noch so gut sind, dass sie nicht in ihre Einzelstücke zerlegt werden, werden Partnern und sozialen Initiativen wie "SOS Hilfe" kostenlos durch Rcycl zur Verfügung gestellt. SOS Hilfe ist eine soziale Einrichtung in der häuslichen Hilfe, die es Menschen ermöglicht in ihrem Eigenheim zu verweilen. Und neben Angeboten wie Renovierungsarbeiten, Gartenarbeiten und Haushaltshilfe hat SOS Hilfe eben auch ein Möbellager.

Körper "entrümpeln": Fasten
Entrümpeln kann man den Keller und den Dachboden oder auch den Kleiderschrank. Aber auch dem Körper tut das "Entrümpeln" gut. Viele Menschen tun das ganz klassisch in der Fastenzeit. Beliebt ist hier das Heil- oder auch Intervallfasten.
Warum macht das Fasten Sinn und welche Methode lässt sich gut ins Leben integrieren? Das erklärt Ernährungsberaterin Melina Stoffels im BRF-Interview.

Computer entrümpeln
Eigentlich wissen wir es alle: Nicht nur Garage, Keller, Speicher oder Kleiderschrank sollten regelmäßig entrümpelt werden, sondern auch der Computer. Denn bei PCs, Laptops oder Tablets merkt man irgendwann, dass sie nicht mehr so schnell hochfahren oder das Laden von Webseiten deutlich länger braucht. Gezieltes Aufräumen kann bei dem Problem helfen, denn gerade wenn der Speicherplatz sehr knapp ist, kann das den PC ausbremsen.
Auch Thierry Groteclaes, IT-Experte im BRF, bestätigt, dass PCs mit den Jahren träger werden. Das hängt vor allem davon ab, wie lange man seinen Rechner schon nutzt und wie viele Programme sich da im Laufe der Zeit so angesammelt haben.
Im BRF-Interview erklärt er, was man dagegen unternehmen kann und wie genau sich der Computer entrümpeln lässt.

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