Die RAVeL-Radwanderwege sind auch hier in Ostbelgien ein touristisches Vorzeigeprojekt. Sie werden gerne genutzt, von In- und Ausländern. Dementsprechend hoch sind auch die Unterhalts- und Ausbaukosten. Um diese Kosten zu demokratisieren, will die Wallonische Region nun eine Kostenbeteiligung für ausländische Nutzer einführen. In einer ersten Phase gilt das für alle Fahrradfahrer, die nicht aus Belgien kommen, erklärt die DG-Tourismusministerin Isabelle Weykmans: "Man kann dann eine Vignette käuflich erwerben und die dann auf sein Fahrrad kleben, so dass man bei Kontrollen zeigen kann, dass man die Maut bezahlt hat." Diese Vignette sei aber nur für Ausländer Pflicht, schließlich hätten Belgier schon über ihre Steuern einen Beitrag zum RAVeL geleistet, so Weykmans.
Die Vignetten werden vor allem an Stationen in der Nähe von Grenzübergängen zu kaufen sein, aber auch in den Touristinfo-Büros in der Nähe der RAVeL-Strecke. An den Grenzübergängen soll die Polizei außerdem besonders häufig kontrollieren, ob Fahrradfahrer die Maut korrekt entrichtet haben. Auf allen Streckenabschnitten wird es Zufallskontrollen geben.
Die genauen Kosten der Vignetten sollen in den kommenden Wochen festgelegt werden. Sicher ist aber, dass ein Teil der Gelder, die durch die Maut eingenommen werden, touristischen Projekten in der Nähe der Strecke zugute kommt: "Wir habe in Absprache mit der Wallonischen Region einen Schlüssel festgelegt, wie wir die Gelder aufteilen." Die Deutschsprachige Gemeinschaft will ihrerseits die Einnahmen mit den Gemeinden teilen - anteilig zu den Kilometern, die der RAVeL durch eine Gemeinde führt. "Denn die Gemeinden sind ja schließlich für die Instandhaltung der RAVeL-Wege zuständig", erklärt Ministerin Weykmans. Die Gemeinschaft will die Gelder in neue touristische Projekte investieren.
Die Gemeinden begrüßen die Ausländer-Maut auf dem RAVeL-Weg. Sie sehen darin weniger eine Gefahr für den Tourismus, als eine gute Chance, interessante Projekte entlang der Strecke voran zu treiben. "Das ist eine sehr gute Sache, wir haben ja die Mautgebühren in Deutschland für Straßen. Ich finde es nur selbstverständlich, dass für die RAVeL-Strecke diese Maßnahme getroffen wird", sagt Raerens Bürgermeister Hans-Dieter Laschet, auch wenn er noch nicht weiß, wie viel Geld über die Maut in die Gemeindekasse fließen wird.
In Raeren soll mit dem Geld das geplante Café in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs weiter ausgebaut werden. Außerdem will die Gemeinde Wanderwege in der Nähe des RAVeL befestigen und den Naturlehrpfad erweitern. Andere Gemeinden planen ähnliche Projekte. Die Maut soll zu Beginn der Sommerferien – am 1. Juli 2018 – starten. Ende Mai will die Wallonische Region die restlichen Details bekannt geben.
Anne Kelleter
1. April 😉
April, April Ansonsten Frohe Ostern
Klingt trotz des Datums wirklich verlockend. Allerdings wäre zu befürchten, dass Mautpreller dann auf Landstraßen und sogar Autobahnen ausweichen...
Allen ein schönes Osterfest!
Müssen wir als Deutschsprachige Minderheit auch Maut zahlen?
Eupener werden dann doch hoffentlich wie Ausländer behandelt?
Heute ist der 1. April!Ansonsten ist es diskrimierend!
Hätte es nicht etwas Schwierigeres sein können?