Letzten Sonntag startete die Aktion "Spirit of Football" in London. Schließlich fand in der britischen Hauptstadt 1864 das allererste Fußballspiel statt. Unter dem Motto "One Ball - One World" ("Ein Ball - Eine Welt") zieht die Aktion in drei Monaten durch 15 Länder bis nach Russland.
Benny Linse, einer der Organisatoren, zum Ziel der Reise: "Das Ziel der Reise ist immer, dass wir ganz viele Geschichten sammeln von den Leuten, denen wir begegnen. Also hier zum Beispiel in Eupen, wenn wir jetzt jemanden hier treffen, oder wir treffen ja viele Kinder, wenn die uns Geschichten erzählen zum Thema Fair-Play, oder ob sie selbst schon mal Erfahrung hatten mit Ausgrenzung, dann wollen wir das gerne nehmen und in die Schulen transportieren bei unseren Bildungsprojekten. Also alles, was wir jetzt auf der Reise erleben, in England, in Georgien, in Russland, Jordanien oder hier in Belgien, wollen wir dann mitnehmen und quasi in die Schulprojekte oder Bildungsprojekte von unserem Verein einpflanzen."
Das Wichtigste an der Reise ist natürlich der Ball. Dieser soll die Olympische Fackel symbolisieren, die ebenfalls durch verschiedene Länder weitergereicht wird. Auf diesem Ball darf jeder unterschreiben, nachdem er einen Kopfball damit gemacht hat. 18.500 Unterschriften wurden 2014 auf dem Ball gesammelt. Dieses Jahr erwarten die Veranstalter sogar noch mehr. Allein in den fünf vergangenen Tagen wurde schon 500 Mal auf dem Ball unterschrieben. Neben der Unterschrift des deutschen Bundespräsidenten, Frank-Walter Steinmeier, stehen nun auch die Namen der Schülerinnen und Schüler des Königlichen Athenäums Eupen. Benjamin Grünewald ist Teil der Crew und der diesjährige Ballträger: "Ich habe glaube ich die wichtigste Position, also ich bin der einzige, der die ganze Reise mitmachen wird. Meine Aufgabe wird darin bestehen, auf den Ball aufzupassen, weil was wäre das größte, was verloren gehen könnte? Logisch, der Ball. Wenn wir den Ball verlieren würden, könnten wir die Reise abbrechen. Das heißt, wir müssen immer gut auf den Ball aufpassen."
Mit der Unterschrift auf dem Ball geht man einen indirekten Vertrag ein und signalisiert, dass man die Fair-Play-Regeln verinnerlicht hat. Auch der BRF hat natürlich unterschrieben.
Nach einer Vorstellung der Aktion "Spirit of Football" standen für die Schülerinnen und Schüler des Athenäums Workshops auf dem Programm. Fair-Play und Teamwork sollten spielerisch angewendet werden. Denn nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag sollen die Fair-Play-Regeln gelten. Um das zu signalisieren wurde zum Beispiel Sport auch mit Theater verbunden. Die Schüler zeigten sich von dem Projekt begeistert: "Ich finde gut, dass sie gerade Eupen ausgesucht haben, eine kleine Stadt in Belgien. Und ich finde es auch ein gutes Projekt,", so Maurice Breuer. "Ich finde die Idee sehr gut. Also ich finde es auch gut, dass viele Altersklassen zusammenarbeiten, das macht Teamwork und so. Und ich finde es auch sehr krass, dass das Projekt durch so viele Länder geht. Es ist sehr lustig und wir haben sehr viel Spaß", sagt Yasmin Ben Dagha.
Am Samstag wird sich die Crew von "Spirit of Football" das Spiel der AS Eupen anschauen. Am Sonntag werden sie nochmals auf die Mannschaft treffen und die Spieler zum Thema Fair-Play befragen. Außerdem soll das Motto der Reise "Ein Ball - eine Welt" mit Hilfe der Spieler in verschiedene Sprachen übersetzt werden.
Hannah Veithen