Als 2009 völlig überraschend der Hotelier Roger Bosten viel zu jung verstarb, waren Bestürzung und Trauer groß. Eine hohe Summe von Spendengeldern ging auf die Konten der Serviceclubs ein, die sich regelmäßig im Hotel Bosten trafen. Daraus entstand auf Initiative von Dr. Hubert Chantraine sehr bald ein gemeinsames Projekt: der "Fonds Roger Bosten".
Über ihn werden seither Jahr für Jahr soziale Projekte vorwiegend aus dem Kinder- und Jugendbereich ausgezeichnet und gefördert. In diesem Jahr gibt es nur einen Preisträger statt deren drei wie üblich: den "Verein zur Förderung auf vier Hufen". Der arbeitet sehr eng mit dem Zentrum für Förderpädagogik in Eupen zusammen, dem er auch angegliedert ist.
Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt bei tiergestützter Pädagogik. Sie kommt vor allem Kindern und Jugendlichen zugute, die etwa Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen werden unterstützt durch fünf bis sechs Ehrenamtler. Gearbeitet wird mit Pferden und Eseln. Sarah Raisin ist wie ihre Kollegin Nicole Johanns studierte Erzieherin. Die Präsidentin des Vereins und Verantwortliche für die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd war vollkommen überrascht, als sie erfuhr, dass der Verein den Preis in diesem Jahr erhält.
Die Arbeit des Vereins ist zeit- und kostenaufwendig. Denn nicht nur zu den Schulzeiten, sondern auch nach Schulende oder in den großen Ferien gibt es Angebote. Und manchmal kommen sogar böse Überraschungen dazu. Da sind die 2.500 Euro Preisgeld überaus willkommen.
Dr. Hubert Chantraine spricht für alle aus dem Vorstand des "Fonds Roger Bosten", wenn er seiner Faszination über die Arbeit des ausgezeichneten Vereins Ausdruck gibt.
Insgesamt begleiten die Haupt- und Ehrenamtler des Vereins in diesem Schuljahr 50 Kinder und Jugendliche mit Hilfe von Pferden und Eseln. Die Nachfrage ist wesentlich größer, aber die Möglichkeiten sind begrenzt. Deshalb sind Spenden oder jede Art von Unterstützung willkommen.
Rudi Schroeder