1967, also vor gut 50 Jahren, wurde in der Eupener Unterstadt die Pfadfindereinheit "Franz von Assisi" gegründet. Bis dahin gab es in der Unterstadt noch keine vergleichbare Jugendbewegung. Der damalige Kaplan Alphonse van Melsen wandte sich an Jean Lazarus mit dem Vorschlag, eine Pfadfindereinheit zu gründen. Zusammen mit Hans Zimmermann ergriff Lazarus die Initiative.
Um Jungen zwischen acht und zwölf Jahren für die Pfadfinder zu begeistern, gingen sie von Tür zu Tür. Zur ersten Versammlung am 16. September 1967 erschienen immerhin zwölf Jungs.
Dass Jean Lazarus sich damals für den Namen "Franz von Assisi" entschied, hatte seine Gründe. "Ich habe damals den Namen 'Franz von Assisi' gewählt, weil er zum Pfadfinderleben passt. Franz von Assisi war auch jemand, der ein einfaches Leben geführt hat, der die Sorge um die Armen im eigenen Land aber auch weltweit teilte, der immer mit Gott im Gebet verbunden und auch ganz verbunden mit der Natur war."
Großes Abenteuer
Wie würde der Eupener sagen? Seitdem ist schon viel Wasser die Weser herunter geflossen. Das, was die Pfadfinder damals schon ausmachte, hat sich bis heute allerdings nicht verändert. "Pfadfindertum ist, war und bleibt für mich auch immer der Versuch, täglich das Beste aus seinem Leben zu machen. Es ist wie das Leben in einer ganz großen glücklichen Familie, in der Liebe, aber auch Disziplin ausgeglichen sind. Es ist ein ganz großes Abenteuer, bei dem die Kinder und Jugendlichen durch Spiel vieles entdecken und lernen und Erfahrungen sammeln können. Es ist einfach ein glückliches Leben ohne Luxus", meint Lazarus.
Diese Werte sind es, die seit Generationen durch die Pfadfinder weitergegeben werden und auch heute noch Leiter und Kinder verbinden, so der heutige Einheitsleiter, Mathis Müllender. "Das Gute am Pfadfindertum ist für mich, dass wir den Jungs etwas beibringen können - und zwar aus einer anderen Perspektive als beispielsweise Lehrer oder Erzieher. Ich habe das Gefühl, dass wir besser an die Jungs rankommen. Und wir können ihnen das weitergeben, was unsere Leiter uns damals beigebracht haben."
Einheitsfest am 14. April
50 Jahre haben der Einheit also nichts anhaben können - im Gegenteil. Die Leidenschaft, die die Kinder und Jugendlichen heute noch antreibt, vergleicht Jean Lazarus mit der roten Blume aus dem Dschungelbuch. "Die rote Blume ist im Dschungel das Feuer und die Leiterinnen und Leiter, die die Einheit bis heute geleitet haben, haben dieses Feuer nicht erlöschen lassen" - und so die Einheit bis heute aufrecht erhalten.
Natürlich lässt man es sich zu diesem Anlass auch nicht nehmen, das 50-jährige Bestehen der Einheit zu feiern. Eingeladen sind dazu alle Ehemaligen und Freunde der Einheit. Zum Programm des Einheitsfestes am 14. April möchte Mathis Müllender noch nicht allzu viel verraten. "Den Nachmittag und frühen Abend werden wir intern in der Einheit und mit Ehemaligen verbringen. An der Ochsenalm wird es dann am späteren Abend noch Programm geben. Alle Ehemaligen oder auch Freunde der Einheit sind dann herzlich eingeladen, bei dem ein oder anderen Gläschen mit uns anzustoßen."
hv/mg