Der Präsident des Nosbau-Verwaltungsrates, Raoul Debougnoux, und der Verwaltungsratsvorsitzende der Wohnungsbaugesellschaft Eifel, René Hoffmann, haben Gemeinschaftsminister Antonios Antoniadis vorgeworfen, sie nicht informiert zu haben, bevor er sich im BRF äußerte.
Antoniadis hatte erklärt, Nosbau habe in der jetzigen Form keine Zukunft. Überdies hatte der Minister eine Fusion mit der Wohnungsbaugesellschaft Eifel als mögliches Ziel genannt. Debougnoux und Hoffmann baten um einen runden Tisch, an dem alle Beteiligten sich über die Pläne der Regierung offen austauschen könnten.
Vor allem die Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft in der Eifel und in Kelmis sind in Sorge. Was wird aus ihren Arbeitsplätzen, was wird aus den Mietern. Viele Fragen sind offen, Antworten gibt es keine. In Kelmis sind 30 Beschäftigte für rund 1.700 Wohnungen und ihre Mieter zuständig. In St. Vith kümmern sich vier Mitarbeiterinnen um immerhin 136 Wohneinheiten.
Der Fraktionsvorsitzende der CSP im Parlament, Jérôme Franssen, warf der Paasch-Regierung vor, mit der einseitigen Ankündigung, Nosbau auflösen zu wollen, die Selbstständigkeit der Gemeinden zu missachten und sie zu entmündigen. Minister Antoniadis formulierte in einer Pressemitteilung, die Auflösung von Nosbau sei noch nicht beschlossen. Gleichwohl werde die Gesellschaft in der jetzigen Form nicht fortbestehen können. Eine gemeinsame Struktur in Ostbelgien und der Wallonie würde sich rechtlich wie administrativ als problematisch erweisen. Hintergrund ist die Tatsache, dass fünf von neun Gemeinden, für die Nosbau zuständig ist, im frankophonen Landesteil liegen.
Rudi Schroeder