Eine Woche lang war der beschauliche Dorfplatz von Limbourg auf Zeitreise. Für einige Szenen der neuesten BBC-Serie “Les Misérables” wurde Limbourg ins 19. Jahrhundert zurückversetzt. Nichts durfte mehr vom 21. Jahrhundert übrig bleiben.
Zum Beispiel vor einem Haus, das Kulisse für eine Schlüsselszene war. "Unsere Hausnummer wurde versteckt, das Türschloss und auch die Klingel, die natürlich in solch einer Geschichte total anachronistisch ist. Innen wurden außerdem Vorhänge aufgehängt. Allerdings eher für unseren Komfort, denn sonst hätten wir uns während der Dreharbeiten gar nicht im Haus bewegen können. Besonders abends wäre das sonst ein Problem geworden", erklärt ein Anwohner.
Vier Monate lang konnten sich die Anwohner auf die Unannehmlichkeiten, die der Dreh mit sich bringt, vorbereiten. Auch wenn nur Außenszenen gedreht werden, mussten Türen ausgetauscht und Fensterläden entfernt oder angepasst werden. Einige Anwohner durften als Statisten dabei sein, oder hinter den Kulissen mitwirken: "Ein junger Mann ist im Dorf rumgelaufen und hat einen Platz für Enten und Gänse gesucht, die habe ich aufgenommen. Sie kommen sie abholen und bringen sie danach wieder zurück", sagt eine Anwohnerin.
Die Anwohner der Place St. Georges haben eine Woche im Rhythmus der Dreharbeiten gelebt. Sie konnten nicht ein- und ausgehen, wie sie wollten, trotzdem sind die meisten von ihnen begeistert über ihren Platz ganz nah am Filmset: "Morgens gehe ich oft Fotos machen, als Erinnerung. tagsüber darf ich das leider nicht", so eine Anwohnerin.
Diese Woche ist die Filmcrew schon wieder woanders in Belgien unterwegs. Erst im nächsten Jahr können die Bewohner von Limbourg ihren Dorfplatz dann im TV sehen.
Anne Kelleter