In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird die Uhr vorgestellt. Wir verlieren eine Stunde Schlaf, denn der Uhrzeiger springt eine Stunde nach vorne. Die Auswirkungen auf unseren Biorhythmus sind mit einem Mini-Jetlag zu vergleichen. Doch wie kommen die Kleinen unserer Gesellschaft damit zurecht?
"Ich merke schon, dass ich ein bisschen müder bin", sagt ein kleiner Junge. "Bei den ganz kleinen Kindern merkt man das schon ein bisschen. Da merkt man schon, was eine Stunde weniger Schlaf ausmacht. Ich würde aber nicht sagen, dass sich der Kindergartenalltag dadurch gravierend verändert", erklärt Thierry Dodémont, Kindergärtner an der PDS.
"Die Kinder sind vor allem müder. Ich habe in der Klasse extra nochmal nachgefragt. Die Kinder sagen: "Dann ist es länger hell, dann kann ich nicht gut einschlafen". Und das merken wir Erwachsenen ja selbst. Also mir persönlich fällt das sehr schwer, wenn die Uhr umgestellt wird. Ich brauche dann oft drei oder fünf Wochen, um wieder in meinen normalen Schlafrhythmus reinzukommen", erklärt Béatrice Berners, Grundschullehrerin an der PDS..
"Der Schlafrhythmus bei Kindern ist schon sehr empfindlich und wird dadurch auch sehr gestört. Ich habe regelmäßig Eltern, die im Zuge der Umstellung auf die Sommerzeit mit ihren Kindern zu mir kommen, weil diese Probleme haben. Sie schlafen abends nicht so gut ein. Denn wenn es für sie dann um 19:00 Uhr heißt "ab ins Bett", steht die innere Uhr der Kinder noch auf 18:00 Uhr. Und am nächsten Tag sind sie dann wieder müder. Babys können auch sehr empfindlich reagieren. Es gibt so ein paar Tipps, die man anwenden kann. Es ist durchaus sinnvoll, bei kleinen Kindern schon ein paar Tage vor der Zeitumstellung den Körper ein bisschen umzupolen. Dass man zum Beispiel jeden Tag die Kinder zehn Minuten früher ins Bett bringt und dementsprechend den ganzen Tagesrhythmus verändert. Man muss die Kinder also auch früher wecken, das Essen früher geben und so kann man den Jetlag zum Teil umgehen", rät Kinderarzt Dr. Christian Stadtmüller.
Bei den Tieren schaut es etwas anders aus. Solange sie ihr Futter bekommen, haben sie mit der Zeitumstellung nichts am Hut: "Die Tiere sind geduldig, sie sind Gewohnheitstiere. So lange sie aber satt sind, merken sie die Zeitumstellung nicht. Theoretisch müssen wir zwei Mal am Tag alle zwölf Stunden melken. Aber aus sozialen Gründen wird meist im Verhältnis vierzehn zu zehn gemolken. Bis zu vierzehn Stunden kann eine Kuh ohne Produktionsverlust die Milch anhalten. Nach vierzehn Stunden sollte sie gemolken werden. Und nun im Zuge der Umstellung auf die Sommerzeit haben wir Landwirte eigentlich kein Problem. Aber im Winter, wenn wir eine Stunde länger schlafen, müssen wir eine Stunde früher aufstehen, um die Kühe dem Druck nicht allzu lange auszusetzen", erklärt Landwirt Erich Pohen.
Julia Slot