Licht und Schatten zum Weltfrauentag: Zwar können deutlich mehr Frauen von ihrer Arbeit leben als früher. Aber mehr als früher sind auch von Armut bedroht. Zwar arbeiten deutlich mehr Frauen in Unternehmen. Aber zu viele erfahren dort regelmäßig sexuelle Belästigung.
Wie groß sind die Fortschritte wirklich, wenn es um die Rechte der Frauen heute geht? Dazu sagt Bettina Van Wissen, Aktivistin der Soroptimist Eupen: "Frauen stellen die Hälfte der Weltbevölkerung dar. In vielen Regionen der Welt herrschen noch Regeln oder Sitten, gegen die Frauen täglich kämpfen müssen. Deshalb ist das Thema Frauenrechte noch kein alter Tobak."
Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen besteht auch in Industrieländer noch. Bettina Van Wissen hat zum Thema "Gender Equality" eine differenzierte Meinung. "Für mich geht immer die Kompetenz voraus, das ist das A und O." Eine gleiche Aufteilung der Geschlechter, 50 zu 50, hält sie nicht für notwendig. "Das sollte sich ergeben."
In Bezug auf die #MeToo-Kampagne, die nach der Weinstein-Affäre in den sozialen Netzwerken Wellen geschlagen hat, schlägt Bettina Van Wissen eine Bresche für die Männer: "Wenn mir etwas nicht gefällt, dann bringe ich das zum Ausdruck. Mir fehlen auch nicht die Worte, um die eine oder andere Situation gerade zu bügeln. Ich fände es schade, wenn sich Männer nicht mehr natürlich verhalten könnten und zehnmal die Zunge umdrehen müssten, ehe sie etwas aussprechen."
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