"Gestern ging es richtig rund", sagt Gerhard Reuter von Aves Ostkantone. "Wer draußen unterwegs war, hat die größeren Gruppen von Kranichen mitbekommen. Ich habe eben mal ein Meldesystem eingesehen. Und da sind sage und schreibe über 100.000 Tiere gesichtet worden."
"Es ist zwar möglich, dass einige Schwärme doppelt und dreifach gemeldet worden sind, aber das zeugt von einem beachtlichen Zugtag bei optimaler Witterung."
Kraniche gelten als Frühlingsboten. "Wenn die Kraniche ziehen, kann man in der Regel erwarten, dass es in den nächsten Tagen wärmer wird. Allerdings muss ich erwähnen, dass wir vor zwei Wochen auch gut 10.000 Kraniche über dem ostbelgischen Himmel beobachten konnten. Und danach haben wir eine extreme Kältewelle erlebt."
"Da habe ich auch keine Erklärung für. Aber die Tiere sind vor zwei Wochen geradewegs in die Kälte reingeflogen." Solange aber genügend Nahrung da ist, sei die Kälte für die robusten Kraniche kein großes Problem, sagt Reuter.
Außerdem sind bereits Rotmilane aus Spanien zurückgekehrt. "Da konnten wir feststellen, dass die Kältewellen einigen Tieren doch sehr zugesetzt hat. Ein Rotmilan hat kehrt gemacht und ist wieder 300 Kilometer nach Süden geflogen. Das können wir feststellen anhand von GPS-Sendern, die wir an verschiedenen Tieren angebracht haben."

kme/as/km