Schon heute, sechs Monate vor der geplanten Fertigstellung, wirkt der Neubau, der sich harmonisch mit dem alten Kneipp-Gebäude vermählt, zumindest von außen beinahe bezugsfertig. In der Mitte auf den ersten Blick nicht zu erkennen: der noch mit Brettern versperrte Eingangsbereich, nach oben von großen Glasflächen dominiert.
Nur wenige Meter sind es bis zum alten Rathaus, dessen hinterer Trakt bald verwaist sein wird. Wer dort einziehen wird, ist noch offen. Jedenfalls sollen sämtliche Dienste mit insgesamt 90 Mitarbeitern umziehen. In den geschichtsträchtigen alten Räumlichkeiten im vorderen Teil des Rathauses wird in Zukunft nur noch getagt und gefeiert.
Im Zeitplan
Im Inneren des neuen Verwaltungsgebäudes tut sich derzeit nicht viel. Die dort tätigen Unternehmen warten auf Material, dessen Finanzierung erst kürzlich vom Stadtrat bewilligt wurde. Noch vieles wird zu leisten sein bis zum Umzugstermin im September: Heizung, Lüftung, Sanitärarbeiten, Elektrik, Innenausstattung, ...
Bauschöffe Michael Scholl sieht das mit einer gewissen Gelassenheit. "Momentan liegen wir noch im Zeitplan. Wir hoffen natürlich, dass wir Anfang September mit der gesamten Verwaltung ins neue Gebäude umziehen können", so Scholl. Dort gebe es vernünftige Arbeitsbedingungen für das Personal und vernünftige Bedingungen für die Kunden.
Großzügig, lichtdurchflutet, kundenfreundlich, digital: Das neue Verwaltungsgebäude soll all diesen Anforderungen genügen. Im Moment kann man allerdings nur erahnen, wie es sein wird, wenn dort die verschiedenen Dienste ihre Arbeit aufnehmen.
"Es wird eine sehr offene Geschichte. Wir haben viel mit Glas gearbeitet, so dass das Gebäude lichtdurchflutet ist", erklärt Scholl. "Und ganz wichtig ist, dass die Leute vernünftig geleitet werden und sofort sehen, wo sie hinmüssen. Hier wird nach dem neuesten Stand gebaut."
Zwei Millionen mehr
Das Projekt, Ende des letzten Jahrtausends initiiert, wird deutlich kostspieliger als dereinst geplant. Insgesamt sind rund zwei Millionen mehr als ursprünglich geplant aufzubringen, so dass es alles in allem neun Millionen Euro kosten dürfte. Die Mittel dafür sind da, aber von dem zunächst engagierten Studienbüro Ecos hat sich die Stadt längst getrennt. Eine juristische Auseinandersetzung ist anhängig.
Das neue Architekturbüro Palotas, Reichelt & Partner sowie das Studienbüro B.I.C.E. sind seit 2015 am Ruder. Die Stadt Eupen geht davon aus, dass Ecos mögliche Verfehlungen von rund 500.000 Euro zu verantworten hat.
Zentral gelegen, gut erreichbar: Das neue Verwaltungsgebäude soll auch durch eine optimale Funktionalität bestechen. Wer es bis auf die höheren Etagen schafft, wird zudem mit einem Ausblick belohnt, der nahezu konkurrenzlos schön ist. Da werden dann irgendwann die leidigen Mehrkosten in Vergessenheit geraten.
rs/km