Wenn Familien scheitern, dann liegt das oft auch an überhöhten Ansprüchen, die an Familien gestellt werden. Eltern wollen gute Eltern sein, gute Partner, sie müssen beide arbeiten und für ihren Arbeitgeber flexibel sein.
"Der Druck entsteht auch, weil die Menschen es gut machen wollen, so gut wie möglich, und weil auch die Gesellschaft mehr als zuvor auf die Familien schaut", erklären Marie-Noelle Weber-Schmetz und Sylvia Hermans. Beide beraten Familien in prekären Lagen.
Sie raten zur Entschleunigung und dazu, mit Abstand auf die Situation zu schauen: "Sich Zeit nehmen, um miteinander zu reden, sich an einen Tisch zu setzen. Wenn es Schwierigkeiten gibt, dann vielleicht mit einem Mediator."
Manchmal brauchen Betroffene Hilfe von außen. Die Gesellschaft ist da gefordert. Ansprüche sollten nicht verallgemeinert werden. Die Gesellschaft muss toleranter werden, auch in Bezug auf die unterschiedlichen Formen und Modelle von Familien, die es gibt: "Dass wir die Familien da abholen, wo sie stehen."
Einen Mitschnitt der Diskussion sendet der BRF zu einem späteren Zeitpunkt
okr/est