Der Bergbau hat die Gegend um Kelmis und Lontzen Jahrhunderte lang geprägt. Mit dem Zink, das in Kelmis gewonnen wurde, wurden die Dächer von Paris gedeckt. Es war sogar so wertvoll, dass das Gebiet fast hundert Jahre lang zu keinem Staat gehören sollte.
Neutral-Moresnet wurde zum Kuriosum der Geschichte, konstant blieb über all die Jahre die Firma, die die Minen um Kelmis ausbeuten durfte. Die Gesellschaft Vieille Montagne hat bis heute überlebt und interessiert sich jetzt für ihren Ursprung hier in der Gegend. Deshalb waren am Wochenende Gäste aus Paris, dem aktuellen Firmensitz, in Kelmis, um der Gründung einer historischen Vereinigung beizuwohnen.
Forscher aus sieben Ländern haben sich zusammengeschlossen, um das Archivmaterial, das in Angleur bei Lüttich lagert, aufzuarbeiten - unter anderem unter der Leitung des Kommunikationsverantwortlichen der Gesellschaft, Roger Baltus, und Raymond Lenaerts vom Denkmalschutzbeirat Kelmis. "Die Geschichte von Kelmis ist die Vieille Montagne", sagt Lenaerts im BRF-Interview. "Und die Geschichte von Kelmis ist sehr wichtig, damit die Leute sich damit identifizieren. Das ist eigentlich mein größtes Anliegen: Die Leute sollen wissen, von wo sie kommen und stolz darauf sein, dass wir so eine Geschichte haben."
Die aufgearbeiteten Archive der Vieille Montagne sollen später die Ausstellung im Kelmiser Museum bereichern. Das Museum wird im ehemaligen Direktionsgebäude der Vieille Montagne entstehen. Es soll im September dieses Jahres fertig werden.
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