Drei Jahre ist es her, dass die "Paparazzi-"Betreiber Frank Neumann und Vasili Tilkeridis das Projekt Pergola angegangen sind. Eine überdachte Glasterrasse mit 22 Plätzen sollte neben dem Lokal am Eupener Marktplatz entstehen, damit man auch bei frostigem Wetter das Treiben auf der Straße beobachten kann. Das angrenzende Grundstück, das der Stadt Eupen gehörte, wurde vom Eigentümer des "Paparazzi", der Brauerei Haacht gekauft. Und alle Instanzen gaben grünes Licht für das Projekt - alle, bis auf eine. Die Denkmalschutzbehörde erteilte dem Projekt eine Absage, von der Frank Neumann nicht begeistert war.
"Die Begründung ist, dass die Sicht auf die Kirche dadurch beeinflusst würde. Wir sind da total anderer Meinung. Die Terrasse sollte ein Glasbau werden. Das Lokal ist außerdem neben der Kirche und ich habe auch noch nie jemanden gesehen, der sich hinter die Hecke gelegt hat, um ein Foto von der Kirche zu schießen. Wer hier ein Foto schießt, stellt sich auf die andere Straßenseite." Außerdem ständen im Hintergrund Bäume, die weit höher seien als die geplante überdachte Terrasse, so Neumann. Dass der Denkmalschutz eine solche Entscheidung trifft, damit hätte er nie gerechnet.
Aber, von der Absage lässt man sich im "Paparazzi" nicht unterkriegen. "Wir haben jetzt ein neues Projekt eingereicht und hoffen, dass man bald 'zu Potte' kommt. Für uns ist das sehr wichtig, denn die Sommersaison steht an. Geplant ist jetzt ein Segeldach, das man einfahren kann. Wir hoffen, dass wir das Projekt endlich zu Ende führen können. Das 'Paparazzi' besteht ja auch nicht nur aus einem Besitzer, sondern aus einem siebenköpfigen Team. Um diese Leute weiterhin zu beschäftigen, ist die Terrasse lebensnotwendig."
Auch wenn das neue Projekt eingereicht ist, die Entscheidung des Denkmalschutzes ist immer noch schwer nachzuvollziehen für Frank Neumann. "Wir sind jetzt seit fünf Jahren hier. Wir haben aus einem Lokal, das nicht den besten Namen in der Stadt Eupen hatte, ein schönes Lokal gemacht, wo sich Alt und Jung trifft. Jetzt wollten wir einen Schritt weitergehen und man bremst uns aus - das ist schwer nachzuvollziehen."
Ende des Monats schon wird die Denkmalschutzkommission ihr Gutachten über das neue Projekt, das Sonnensegel, abgeben.
lo/mg