Edmund Stoffels wollte Nägel mit Köpfen machen und stellte einen Terminkalender auf. Konkret bedeutet dies, dass eine Reihe von anerkannten Wissenschaftlern im Rahmen von Vortragsabenden, die sich an Politiker, Gewerkschafter und auch an die Allgemeinheit richten, ihren Wissensschatz in verschiedenen Bereichen weiter vermitteln werden. Dies sowohl in Ostbelgien als auch in Namur.
Dem sozialistischen Abgeordneten geht es in erster Linie darum, die Politik dazu zu bewegen, ein offenes Ohr für diese Experten zu haben und deren Überlegungen für das weitere Handeln zu berücksichtigen. Denn es mache wenig Sinn, Entscheidungen zu treffen, ohne vorab die richtigen Ansprechpartner anzusprechen.
"Endlich kommt einer auf uns zu", haben die Professoren laut Edmund Stoffels gesagt. "Diejenigen, mit denen ich Kontakt hatte, freuen sich darauf, dass sie ihre Erkenntnisse und Ergebnisse auch mal den verantwortlichen Entscheidungsträgern - nicht nur aus der Politik, sondern auch aus anderen Sektoren - zur Diskussion stellen können, um dann festzuhalten, was sich daraus an eventuellen Veränderungen ergibt. Ich finde, dass der Austausch zwischen Politik und Gesellschaft einerseits und der Wissenschaft andererseits fruchtbarer sein kann."
Energiepolitik
Die Uniprofessoren sind unter anderem in den Bereichen Taxshift, Lesekompetenz, Arbeitsmarktentwicklung, Steuergerechtigkeit, Renteneintrittsalter oder Energie bzw. Ausstieg aus der Kernkraft spezialisiert. Zu diesem Thema wird der Aachener Professor Moser referieren. "Die Wallonische Region hat der Deutschsprachigen Gemeinschaft ein Angebot gemacht, große Teile der Energiepolitik in die Zuständigkeiten der Gemeinschaft zu übertragen. Damit wird die Gemeinschaft zumindest in größeren Teilbereichen direkt für die Energiepolitik zuständig", erklärt Stoffels.
"Die Kernkraftwerke abzuschalten, wird von uns allen gewünscht, aber wir müssen auch ein Szenario finden, bei dem nach dem Abschalten nicht die Lichter ausgehen und die Maschinen still stehen. Wir brauchen Ersatzlösungen dafür - und genau daran hat Professor Moser von der RWTH Aachen gearbeitet."
Gesundheit
Ein weiteres Thema ist zum Beispiel eine von der Provinz Lüttich in Auftrag gegebene Studie über sogenannte endokrine Disruptoren. Dabei geht es um die Frage, wie künstliche oder auch natürliche Chemikalien das menschliche Hormonsystem beeinträchtigen und zu Störungen oder Erkrankungen führen können.
Die Studie sei von der Toxikologin Dr. Charlier durchgeführt worden, doch die Provinz habe die Endergebnisse in einer Schublade liegen, so Stoffels. "Die Professorin hat für die Studie rund 250 Personen untersucht. Dabei hat sie festgestellt, dass zum Beispiel die Quecksilberbelastung im Urin der Getesteten übermäßig hoch ist", erklärt Stoffels. "Und es gibt tatsächlich gesundheitliche Risiken, die es zu bewältigen gilt. Sie hätte sich natürlich gewünscht, dass die Provinz mehr damit gemacht hätte, insbesondere im Bereich der vorbeugenden Gesundheitsvorsorge, und ist enttäuscht, dass die Provinz in dieser Frage sehr wenig gemacht hat - obwohl die Provinz Träger einer Reihe von Gesundheitseinrichtungen ist."
Auch wenn die sozialistische Partei zur Zeit nicht in der wallonischen Region an den Hebeln der Macht sitzt, geht Stoffels davon aus, dass solche Initiativen durchaus aus der Opposition entstehen und Früchte tragen können.
cd/mg
Welch ein Geistesblitz. Kommt man erst jetzt auf die Idee, das wissenschaftliche Erkenntnisse Grundlage für politische Entscheidungen sind ? Was war denn vorher die Grundlage ? Orakelsprüche wie im Alten Griechenland, oder neuzeitliche Voodoo-Praktiken ?
Dann kann man feststellen, dass auch die Wallonische Region endlich im Zeitalter der Vernunft angekommen ist. Und das ist gut so. Einer besseren Zukunft steht nichts mehr im Wege.
Schön Herr Scholzen, dass sie der Meinung sind, wissenschaftliche Erkenntnisse sollten Grundlage für politische Entscheidungen sein.
Beim anthropogenen Klimawandel scheint ihnen die Erkenntnisse der Wissenschaft allerdings am Allerwertesten vorbei zu gehen, haben sie und ihr Bruder doch in den vergangenen Monaten keine Gelegenheit ausgelassen, diesen infrage zu stellen oder gar vehement zu leugnen.
Abgesehen von der einheitlichen Meinung der 195 UNO-Mitgliedsstaaten, ist die überwältigenden Mehrheit der Wissenschaftler weltweit vom Einfluss des Menschen auf das Klimageschehen und von der Notwendigkeit, entsprechend politisch darauf zu reagieren, überzeugt.
Sie vertrauen da offensichtlich lieber auf selbsternannte eifeler „Voodoo-Klimaexperten“, die im gleichen Atemzug dann auch noch die Notwendigkeit einer Energiewende, weg von fossilen, klimaschädlichen Energieträgern hin zu regenerativen Energien torpedieren.
Vielleicht erinnern sie sich einfach, bevor sie unglaubwürdige populistische Kommentare schreiben, an ihr „Geschwätz von gestern“. Denn auch sie sind offensichtlich noch lange nicht im Zeitalter der Vernunft angekommen.
Man muss sich hier fragen "welche Art" von Wissenschaft.
Die Politik wird auch nur solche Wissenschaftler zu Wort kommen lassen, die ihr was nützen. Alles andere ist nicht interessant. Dies sieht man am Desaster der nicht funktionierenden Energiewende, wo man immer auf die grünen Auguren hört.
Ansonsten gilt:
Wer Mediziner werden will, muss Medizin studieren.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren.
Wer Politiker werden will, sollte besser seine eigene Brieftasche studieren.
Ach jetzt verstehe ich erst. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind eigentlich Resultat politischer Entscheidungen. Darwin, Einstein, Edison, Galilei, Newton, ... alles politische Marionetten.
Auch sie Herr Scholzen werden ihren Gang nach Canossa noch antreten und denen irgendwann danken, die sich nicht vor den Karren der fossilen Energiewirtschaft spannen ließen.
Herr Leonard.
regenerative Energien sind nicht so sauber wie sie meinem. Was sagen Sie zur Problematik der seltenen Erden, die für Windgeneratoren benötigt werden ? Bei deren Förderung kommt es zu Umweltverschmutzung in der VR China. Es gibt viele Arten der Energiegewinnung und keine ist 100 % sauber oder dreckig. Von "grüner Energie" zu reden, ist Stuss von Ahnungslosen.
Einstein meinte einst über Staatstreue:
"Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann hat er sein großes Gehirn nur aus Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde."
Ob diese Musik braun-national oder grün-rot-international ist, spielt keine Rolle. Es passt gut zu allen Ideologen.
Was die Energiewende anbelangt, sollte man sich ein Zitat eines BRF-Redakteurs (der Name fällt mir momentan nicht ein) merken, dass man abundzu auf diesem Kanal im Radio hört: 'Politik ist die Kunst des Möglichen'
Die Energie ist leider technisch und physikalisch und finanziell unmöglich. Daran erkennt man Fantasten und Ideologen.
@ M.Scholzen
Ich habe nirgends von „grünen“ Energien gesprochen und auch nie behauptet, regenerative Energien seien zum ökologischen Nulltarif erhältlich.
@G.Scholzen
Sie basteln sich ihre Wahrheit gerade so, wie sie ihnen in den Kram passt: Wissenschaftler sind politisch gelenkte Idioten, Klimawandel gibt es nicht, Energiewende kann nicht funktionieren, ...
Nochmal zur Energiewende: die Energiewende ist kein Perpetuum mobile sondern eine Herausforderung, sich von der klimaschädlichen fossilen Energieerzeugung und der „unbezahlbaren“ Atomenergie zu verabschieden. Diese Energiewende ist ein Prozess, den es zu beschreiten gilt und ein Ziel, das nicht morgen, sondern schätzungsweise in 20 Jahren zu erreichen ist. Bis dahin bedarf es weiterer Forschung und technologischer Entwicklung. Wer sich nicht auf den Weg macht, wird sein Ziel nie erreichen.
Zum Klimawandel: Um zu begreifen, welchen „Profitideologen“ sie aufsitzen, empfehle ich ihnen, sich einmal die Dokumentation „Die geheimen Machenschaften der Ölindustrie - wie Konzerne den Klimawandel vertuschen“ anzuschauen.
Sorry, Ich vergaß: dies ist ja Lügenpresse.
Werter Herr Leonard.
Wussten Sie, dass Alles Gores Film "Eine unbequeme Wahrheit" in England in Schulen laut einem Gerichtsurteil nur mit Zusatzhinweisen gezeigt werden darf?
Es ist wesentlich ungefährlicher, sich vor einen Karren spannen zu lassen anstatt als "Klimaschuetzer" vor einen Braunkohlebagger. Da könnte man tief fallen und sich weh tun, schlimmstenfalls ums Leben kommen. Ein Karren dagegen ist leicht zu handhaben und man kann das Tempo und die Richtung selber bestimmen. ?
Ich wünsche Ihnen einen schönen Karneval. Klima alaaf