Um kreative Einfälle sind Künstler ja selten verlegen. Darum lag es praktisch auf der Hand, sie einzubeziehen, als es um die Frage ging, was der Dachverband für Tourismus und Kultur der Gemeinde Amel in Sachen Kunst organisieren könnte. "Die Idee war in der Tat, die Künstler einzubinden, weil wir als Dachverband nichts auferlegen wollten, sondern die Erfahrung der Künstler nutzen wollten", erklärt der Vizepräsident des Dachverbandes, Bernd Niessen.
Einer der kreativen Köpfe ist Norbert Huppertz aus Medell. Der gelernte Elektromechaniker macht mit seinen oft zeitkritischen und gerne auch beweglichen Installationen aus altem Werkzeug oder Dingen, die andere bei Seite räumen, immer wieder auf sich aufmerksam. Zusammen mit Bernd Niessen und mit Doris Braun, Sarah Born und Frank Margrève gehört Huppertz der Projektgruppe an. "Es stellte sich die Frage, was machen wir? Drinnen oder draußen? Auf jeden Fall etwas anderes als nur eine Ausstellung", so Huppertz, denn davon gibt es ja genug.
Kunstmarkt im Freien
Herausgekommen ist ein Kunstmarkt im Freien. "Es ist ein Markt, wo jeder seine Werke präsentiert, wie es ihm selbst beliebt. Jeder soll es so präsentieren, wie er es für richtig hält. Wir wollten da nichts aufzwingen mit Wänden usw. Wir haben uns auch bewusst für eine Freilichtveranstaltung im September entschieden, weil das zusätzlich Charme in die Sache bringt", sagt Bernd Niessen.
Als Ort haben sich der Dachverband und die Projektgruppe für den Parkplatz auf dem früheren Bahnhofsgelände in Montenau entschieden, also gleich an der Musikhalle und da, wo der Ravel vorbeiführt. Einzelheiten zum Programm sollen noch später festgelegt werden. Fest steht aber, dass die ausgestellten Werke auf dem Kunstmarkt auch zum Verkauf stehen, "so dass die Leute auch das erwerben können, was ihnen gefällt", sagt Huppertz.
Erstaussteller
Neben gestandenen Künstlern soll der ungezwungene Rahmen beim Kunstmarkt gerade auch denjenigen eine Bühne bieten, die mit ihrer künstlerischen oder kunsthandwerklichen Arbeit bisher im stillen Kämmerlein geblieben sind. "Es ist ein Markt, der sich an alle Künstler richtet und insbesondere an Erstaussteller, die sich entweder noch nicht getraut haben, ihre Werke in der Öffentlichkeit zu zeigen oder aber noch nicht die Gelegenheit dazu hatten", erklärt Niessen. Norbert Huppertz kann sich nur zu gut daran erinnern, wie er zum ersten Mal ausgestellt hat: "Da gehört Mut dazu. Aber man sollte es einfach mal versuchen".
Auch wenn der Dachverband für Tourismus und Kultur für die Gemeinde Amel zuständig ist, beschränkt sich der Aufruf zur Teilnahme an dem ersten regionalen Kunstmarkt nicht auf die Gemeinde. "Der Appell geht an die Kuntsschaffenden regional und überregional, aus dem benachbarten Ausland und aus der Wallonie. Wir sind da offen für alle, ob kunsterfahren oder nicht", so Niessen.
Wer sich angesprochen fühlt, kann sich bis zum 31. März bei der Gemeinde Amel anmelden. Der erste regionale Kunstmarkt der Gemeinde Amel findet am dritten Septemberwochenende, auf dem früheren Bahnhofsgelände in Montenau statt.
Stephan Pesch