Das wichtigste Vorhaben ist der Bau eines neuen Seniorenheims in St. Vith. Es soll am Standort des ehemaligen Fußballplatzes an der Malmedyer Straße in St. Vith entstehen. Das Interessante dabei ist, dass die alten Pläne jetzt definitiv verworfen worden sind. Und zwar wollte Vivias ursprünglich sein Seniorenheim St. Elisabeth in der Klosterstraße in St. Vith erweitern und die Klinik St. Josef wollte wegen des großen Bedarfs ebenfalls in der Klosterstraße anbauen. Aber die räumliche Enge in der Klosterstraße und einige andere Hürden gestalteten die Verhandlungen dazu schwierig.
So entstand die Idee, dass die Klinik das Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth erwirbt, nicht um diese Einrichtung mit ihrer jetzigen Zweckbestimmung zu übernehmen, sondern um es in die jetzige Krankenhausstruktur zu integrieren. Und im Gegenzug sozusagen sollte dann Vivias die Möglichkeit gegeben werden, am Standort Malmedyer Straße, eben auf dem Fußballgelände, das der Stadt St. Vith gehört, ein neues Seniorenheim zu errichten.
Inzwischen haben alle Gremien diesen Plänen einstimmig zugestimmt. Auch die Deutschsprachige Gemeinschaft hat ihr Einverständnis gegeben, sodass jetzt im Grunde Butter bei die Fische getan werden kann. Soll heißen: Jetzt kann es konkret werden - mit den Verhandlungen, da ist allerdings eine Menge zu leisten, Notarverträge müssen gemacht werden, gewisse Eigentumsfragen sind zu klären und so weiter. Aber im Prinzip ist alles auf dem Weg, in trockene Tücher gebracht zu werden.
Die Bauarbeiten, um im Seniorenheim Bütgenbach Platz zu schaffen für Menschen mit einer demenziellen Veränderung, sind schon weit fortgeschritten. Der Innenausbau schreitet zügig voran. Man hofft, dass der Anbau - ein architektonisch überaus ansprechender Rundbau - noch in diesem Jahr fertig wird und der Bereich dann seiner Bestimmung übergeben, sprich in Betrieb genommen werden kann. Hier wird dann um 50 Betten aufgestockt, um schließlich die zugelassene Höchstgrenze von 150 Betten zu erreichen.
Nicht nur Vivias mit ihrem Präsidenten Friedhelm Wirtz , auch die Politik mit dem zuständigen Minister Antonios Antoniadis denkt über neue Formen der Seniorenbetreuung nach. Es geht ein bisschen weg von der traditionellen Betreuung in klassischen Altenheimeinrichtungen und Seniorenresidenzen hin zu einer angepassten Form der Tagespflege und zum begleiteten Wohnen. Eine zunehmend bedeutendere Rolle sollen sogenannte Seniorendorfhäuser spielen, eines gibt es bereits in Schönberg, und ein weiteres soll als zweites Pilotprojekt folgen. Wo, ist noch nicht klar. Aber Ziel ist es, solche Seniorendorfhäuser als Treffpunkte für ältere Menschen flächendeckend in der Eifel einzurichten.
Hinzu kommt, dass man auch den Dienst "Essen auf Rädern" über Vivias zentralisieren möchte und dann alle fünf Eifelgemeinden mit "Essen auf Rädern" versorgen würde. Bisher gibt es das nur in Büllingen und Bütgenbach
Rudi Schroeder