Eingeladen waren das Unternehmen Walzinc, das Probebohrungen plant und nach Zink und Blei schürfen will, sowie mehrere Geologen, ein Vertreter des wallonischen Umweltministeriums und der Verkehrsverein der Drei Grenzen.
Der Leiter der Betreibergesellschaft Walzinc, Geert Trappeniers, weiß, dass sein Sieben-Millionen-Euro-Projekt auf Gegenwind stößt. Doch er argumentiert, dass zunächst festgestellt werden soll, wie viel Zink- und Bleierz überhaupt vorhanden sind, bevor Entscheidungen zur Machbarkeit getroffen werden. Auch würden dann Umweltverträglichkeitsstudien realisiert. Sein Unternehmen hofft, zwischen sechs und acht Millionen Tonnen Zink- und Bleierz zu finden.
Trappeniers kann die Sorgen der Menschen nachvollziehen. Allerdings müsse man wissen, dass ein moderner Bergbau aufgrund von High-Tech-Methoden nichts mehr mit dem der Vergangenheit zu tun habe. Die Bergbauaktivitäten, sollten sie denn realisiert werden, würden unterirdisch erfolgen und hätten keine Auswirkungen auf die Landschaft. Auch würden in dem Fall alle Maßnahmen ergriffen, um das Grundwasser zu schützen. In einer ersten Phase gehe es darum, den Boden zu sondieren. Fest stehe, dass zur Zeit noch nicht einmal eine Anfrage auf Genehmigung für die Erkundung des Bodens gestellt worden sei.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts, als in der Region noch Bergbau betrieben wurde, hat sich politisch und gesellschaftlich viel verändert. Darauf weist der Geologe Hans-Balder Havenith von der Universität Lüttich hin: Vor allem hat die Bevölkerungsdichte seitdem enorm zugenommen. "Früher war es Neutral-Moresnet, jetzt gehört es natürlich zur Wallonischen Region und zu Belgien", nennt Havenith eine weitere wichtige Veränderung.
Nach heutigem Erkenntnisstand wurden in den alten Zeiten des Bergbaus nicht allzu viel Erze abgebaut. "Es sind auch schon Forschungen gemacht worden, man geht davon aus, dass noch einiges im Boden ist", weiß der Geologe. "Da rechnet man schon mit Tausenden von Tonnen."
Ob sich die Wiederaufnahme des Bergbaus aber wirtschaftlich rechnet, steht damit noch nicht eindeutig fest. Er habe noch keine wirtschaftliche Studie durchgeführt, das müsste man noch analysieren. Man müsse aber wissen: Die Startinvestitionen beim Bergbau seien sehr hoch. Wenn das Risiko zu hoch sei und sich das Ganze nicht lohnen sollte, dann werde es auch nicht gemacht. "Es wird kein Bergbau aus Spaß betrieben," ist der Experte sicher.
Dabei sind die Befürchtungen der Bürger - zum Beispiel vor Umweltschäden oder dem Wertverlust ihrer Immobilien - für Havenith durchaus nachvollziehbar. "In vielen Bergbaugebieten sind Schäden entstanden, die niemals wieder rückgängig gemacht werden konnten, da sollte man Acht drauf geben". Aber, so der Geologe weiter, man sollte auch wissen, dass die wohl reichsten Regionen der Welt die seien, wo Bergbau unternommen oder Öl gefördert werde.
Mit Blick auf Sorgen der Bevölkerung weist der Geologen den Politikern eine wichtige Aufgabe zu: Die gewählten Volksvertreter müssten dafür Sorge tragen, dass ein Teil des Gewinns in die Region fließe.
Chantal Delhez
Es bleibt festzustellen: es gibt weltweit keine einzige Mine die keine Auswirkungen auf ihre Umgebung gehabt hätte. Minen hinterlassen grundsätzlich Veränderungen, nur in Ausnahmefällen sind sie positiv zu bewerten - z.B. die Opalminen in Coober Peedy/Australien - die ausgebeuteten Schächte werden als Wohnungen umfunktioniert. In unserem Falle hier bedeutet es eher nichts Gutes, abgesehen von den Gewinnen der Betreiber - viel Reichtum für die Gegend wird hier nicht verbleiben - oder erkennt man in der Umgebung noch den Reichtum vergangener Bergbautage der Vieille Montagne ? Es stehen keine pompösen Villen, keine Theater, keine nennenswerte Bauwerke von überregionaler Bedeutung aus der "glorreichen" Zeit - stattdessen Brachflächen, verseucht, und einige kleine ehemalige Bergarbeiter Häuschen, verlassene Bahnstrecken (Linie 39), das war´s. Das Geld ist abgewandert und nicht hier verblieben. Genauso wird es auch wieder sein, sollte allein dem Profit der Vorzug gegeben werden. Das kann es ja wohl nicht sein, oder ?
Die Fragen der (ca. 500?) Bürger waren so viele, dass es keine Zeit gab, alle zu beantworten. Es wurden Risiken/Auswirkungen von den Experten angesprochen, z.B.: a. Das Grundwasser würde absenken. Dies wäre eine Gefährdung für die Naturschutzgebiete. Auch Viehhaltung/Molkereien wären nicht mehr möglich. b. Vibrationen würden entstehen, durch unterirdischen Explosionen, und sie könnten Gebäude beeinträchtigen. c. Bei Bergbauschäden liegt der Beweislast beim Bürger! d. Der Tourismus (bei uns und auch in den Niederlanden) würde zurückgehen. Die Natur ist die Attraktion für die Touristen. Eine Mine würde viele Geschäfte ruinieren. e. Das Trinkwasser in Kelmis wäre gefährdet, wenn nur etwas von toxischen Metallen ins Reservoir fliessen würde. Die theoretischen Vorteile einer "modernen" Mine sind keine Entschädigung, wenn bestehende Wirtschaftszweige, Natur und Lebensqualität gefährdet würden. Die Firma WalZinc müsste viel konkreteren Studien (auf der Basis von Erfahrungen in anderen "modernen" Minen?) vorlegen, vor einem Antrag auf Probebohrung. Danke an die Organisatoren.
Wenn es sich ja lohnen täte, sage WENN ! , warum wurde den vor xy Jahren der Bergbau in Neutral-Moresnet eingestellt ? eben weil es kein Galmei ( was auch immer das jetzt sein soll - sorry Schulzeit schon zu lange her ) mehr zu holen gab oder weil man es nicht mehr brauchte - warum muss man denn im heute und jetzt nach Zink- & Bleierz buddeln ? naja die Lobbysten habe noch nicht genug Kleingeld aufm Konto und das Zeug zu importieren, für welche Zwecke auch immer ist denen zu teuer oder mehr die haben dann einiges zu wenig aufm Konto. Die verfolgen nur ihre eigenen Interessen aber bestimmt nicht das Wohl und die Unversehrtheit der Anwohner und Bürger.