Die Kirche in Nidrum hat in den letzten Jahren mit einigen Problemen zu kämpfen gehabt. Auf der Orgelbühne drang Feuchtigkeit ein und in den Sandsteinen des Gemäuers hatten sich Löcher gebildet. Walter Schmidt, Präsident des Kirchenfabrikrates in Nidrum, ist froh, dass das jetzt behoben ist und die Pfarrkirche nun Sturm und Regen trotzen kann. Zehn Monate ist das Gotteshaus umfassend renoviert worden - und das war dringend nötig. Auch die Wände und Pfeiler wurden neu gestrichen, Turmabdeckung und -bekleidung erneuert und durch Naturschiefer ersetzt, wie auch die Kupferplatten an der Turmspitze.
Zehn Jahr lang haben die Planungen und administrativen Schritte zur Renovierung der Kirche gedauert. Als die Arbeiten im Februar in Angriff genommen wurden, war der Kirchenfabrikrat erleichtert. Rund 650.000 Euro wird die komplette Renovierung der Pfarrkirche kosten. Davon tragen die Deutschsprachige Gemeinschaft und die Gemeinde Bütgenbach den größten Teil. Den Rest - rund 110.000 Euro - muss die Kirchenfabrik aufbringen mit Hilfe von Spenden.
Überraschungen wie die Schäden an der Orgel haben Mehrkosten verursacht. "Sie ist vollständig abgebaut und in Hellenthal renoviert worden", erklärt Walter Schmidt, der damit rechnet, dass die Orgel Ende Januar wieder einsatzfähig ist.
Seit Ende September war die Kirche wegen der letzten Renovierungsarbeiten komplett geschlossen. Die Gläubigen mussten auf die Nachbarorte ausweichen, um eine Messe zu besuchen. "Wir haben ja auch Kirchen in Elsenborn, Bütgenbach und Weywertz, aber die Leute freuen sich natürlich darauf, wieder in der eigenen Kirche Eucharistiefeier halten zu können", so Schmidt.
Pünktlich zum Patrozinium der Dreikönigspfarre wird die Wiedereröffnung der Kirche gefeiert. Bei dem Festgottesdienst wird auch Pastor Lothar Klinges eingeführt. Damit übernimmt er die vierte Pfarre im Pfarrverband Bütgenbach zusätzlich zu Bütgenbach, Berg, Elsenborn und Weywertz. Nidrum gehört zwar schon seit 2006 dazu - das bischöfliche Dekret sah vor, dass es in jeder Gemeinde nur noch einen Pfarrverband gab - ,weil aber der bisherige Pfarrer Hermann Brouwers, der Anfang November verstarb, in Nidrum noch Dienst tat, war die konkrete Eingliederung ausgeblieben.
Pastor Klinges sieht die neue Herausforderung positiv. Bütgenbach sei im Vergleich zu den anderen Eifeler Gemeinden der kleinste Pfarrverband, "so dass die Organisation hier im Vergleich zu anderen Pfarrverbänden, die größer sind und mehr Ortschaften haben, bedeutend einfacher ist", meint Klinges.
Die Eingliederung in den Bütgenbacher Pfarrverband hat für Nidrum auch eine neue Gottesdienstordnung zur Folge. So wird es im Dorf am Wochenende nur noch eine Messe geben. Auf die Veränderungen müssen sich die Nidrumer einstellen, auch wenn einige noch sehr an ihrer Kirche hängen. "Aber es ist leider so, dass es nicht mehr anders geht, man sich zusammenschließt und auch schonmal auf andere Kirchenorte ausweicht, weil im eigenen Dorf kein Gottesdienst ist", erklärt Klinges.
Die Integrierung von Nidrum in den Pfarrverband Bütgenbach sieht Pastor Klinges als Gewinn für alle Seiten. Die Pfarren könnten viel voneinander lernen, indem sie über den eigenen Kirchturm hinaus blickten. Gelegenheit zum gemeinsamen Feiern gibt es am Sonntag beim Festgottesdienst ab 10 Uhr in der renovierten Kirche von Nidrum.
mb/mg