Durch den Umgang mit der Minderheit der Deutschsprachigen gilt Belgien als europaweites Vorbild. Nicht wenige sprechen von der Deutschsprachigen Gemeinschaft als der bestgeschützten Minderheit überhaupt. Nach Irrungen und Wirrungen durch die beiden Weltkriege und einer Säuberungspolitik haben wir Deutschsprachigen unsere eigene Identität und unseren Platz in Belgien gefunden. Doch diesen Weg konnten bislang nur wenige Minderheiten in Europa gehen. Nicht zuletzt, weil sie nach wie vor Benachteiligungen in vielen Bereichen bis hin zu Diskriminierungen ausgesetzt sind.
Die Föderalistische Union Europäischer Minderheiten FUEN vertritt die Anliegen von über 400 Minderheiten auf dem Kontinent. Sie ist eine unabhängige Dachvereinigung von Organisationen nationaler Minderheiten Europas mit derzeit etwa 90 Mitgliedsorganisationen aus 33 europäischen Staaten.
Am 19. und 20. November 1949 wurde die FUEN im französischen Versailles gegründet. Sie versteht sich als Nachfolgeorganisation des von 1925 bis 1938 bestehenden Europäischen Nationalitätenkongresses. Erster Präsident war der Belgier Charles Plisnier. Seit 1989 hat die FUEV den Teilnehmenden Status beim Europarat und seit 1995 den Konsultativen Status bei den Vereinten Nationen.
Nun hat die FUEV der EU-Kommission Vorschläge unterbreitet, wie sie dafür sorgen könnte, die Minderheiten besser zu schützen und zu stärken. Mit Fabrice Maasen, Leiter der "Minority-Safe-Pack"-Kampagne in Ostbelgien, und Nicolas Pommée, Vertreter des RdJ, haben wir darüber gesprochen, in welche Richtung diese Vorschläge gehen und warum die Initiative gerade jetzt, kurz vor dem Jahreswechsel, ein so aktuelles Thema ist.
Wer die Initiative unterstützen will, kann hier unterschreiben.
rs/mg