Der Nikolaus ist da und wie immer gilt: Je kleiner die Kinder, umso größer die Aufregung. Dass der Nikolaus auch das ein oder andere christliche Symbol trägt, darüber regt sich hier in der Städtischen Grundschule Eupen Unterstadt aber niemand auf. "Das ist eigentlich überhaupt kein Problem. Wir leben hier mit sehr vielen Kulturen. Es hat sich nie die Frage gestellt, ob wir was ändern. Der Nikolaus ist für alle Kinder da und es ist immer wieder schön, zu sehen, wie sich alle Kinder auf den Nikolaus freuen und ihn feiern", sagt Direktorin Karin Alt.
Viele Kinder der Schule haben Eltern, die nicht aus dem christlichen Kulturkreis strammen. Und auch die nehmen keinen Anstoß an dem katholischen Brauch mit dem heiligen Nikolaus. Kritik ist keine zu hören. "Ich denke, die Eltern freuen sich was den Nikolaus angeht mit ihren Kindern. Und in vielen Familien wird auch ein wenig gefeiert", weiß Karin Alt.
Die Schule und der Nikolaus haben da ganz andere Sorgen. Gleich mehreren Kindern gibt der Nikolaus deshalb eine besondere Ermahnung mit auf den Weg. Es sei wichtig, jeden Tag zur Schule zu kommen. "Es gibt natürlich verschiedene Kulturen, in denen Schule nicht unbedingt den Wert hat, den die Schule für uns hat. Wenn der Nikolaus dann darauf hinweist, dann ist das natürlich noch mal verstärkend", erklärt die Direktorin.
Der Nikolaus war da. Und nächstes Jahr kommt er wieder. Egal wie groß, klein, dick oder dünn die Kinder sind. Der Nikolaus hat alle Kinder lieb. "Es macht dem Nikolaus Freude, Kinder aller Kulturen zu beschenken. Dafür ist der Nikolaus auch da. Der macht da auch überhaupt keine Unterschiede. Hauptsache die Kinder freuen sich über meinen Besuch. Und ich glaube, dass ist doch letztendlich das, was wirklich zählt", sagt der Heilige Mann.
Und Christian, Aysha, Ali und alle anderen zählen auch auf dich, lieber Nikolaus! Also: Bis zum nächsten Mal in zwölf Monaten.
Manuel Zimmermann
Immigranten haben andere Probleme als den Nikolaus.