Schießübungen auf dem Truppenübungsplatz in Elsenborn: 40 Reservisten nehmen bei Minustemperaturen an einem mehrtägigen Training im Rahmen der Einsetzung neuer Reservisten-Einheiten teil. Die Armee braucht Reservisten, die trainiert und künftig für Bewachungsaufgaben oder bei Krisen oder Katastrophen eingesetzt werden. Die Ausbildung ist seit Juni im Gange.
Die strategische Vision der Verteidigung sieht vor, dass Reservisten aktive Soldaten bei ihren täglichen Aufgaben unterstützen. Längerfristig sollen Kampfeinheiten jeweils über eine eigene Reserve von zirka 120 bis 130 Soldaten verfügen.
Reservisten müssen körperlich fit sein und vor allem bereit sein, ihren Einsatz als eine Art Lebensideal anzusehen. "Ich war zehn Jahre lang beim Militär, ich habe aus persönlichen Gründen die Armee verlassen müssen, dann hat man uns zurückgerufen. Ich muss zugeben, viele Dinge haben mir gefehlt. Jetzt bin ich motiviert und habe wieder Lust, an Einsätzen teilzunehmen", sagt ein Reservist. Der 36-jährige arbeitet als Beamter beim Ausländeramt. Wird er von der Armee gebraucht, kann er direkt als Reservist einspringen.
Manche Soldaten sind nicht sehr glücklich über ihren Dauereinsatz für die innere Sicherheit. Das sieht auch Generalmajor Thys ein: "Bis Mitte Oktober war der Job statisch und viele standen nur vor einer Tür, seit Oktober sind sie mobil. Früher waren es sechs Monate pro Jahr, jetzt reduziert auf zwei bis drei Monate. Die Belastung ist weniger geworden."
Oberstes Ziel bleibt der Ausbau von einsatzfähigen Reservisten-Einheiten, die entsprechend vorbereitet wurden. Elsenborn sei ein idealer Ort dafür, hieß es. Denn Elsenborn sei das belgische Sibirien.
Chantal Delhez/BRF