Im Artikel 27 der Erklärung der Menschenrechte steht, dass Kultur ein Menschenrecht ist. Auf dieses Recht beruft sich auch die wallonische "VoG Artikel 27". Sie ist bisher in der gesamten Föderation Wallonie-Brüssel aktiv. Lontzen ist die erste Gemeinde aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die an dem Programm teilnimmt.
Das System der vergünstigten Tickets funktioniert, indem Kulturveranstalter und Gemeinden oder andere Sozialpartner eine Kooperation mit der VoG vereinbaren. Die Veranstalter stellen billigere Tickets für ausgewählte Veranstaltungen zur Verfügung. Die Gemeinde kann dann ein selbst bestimmtes Kontingent dieser Tickets erwerben und sie an Bürger mit geringem Einkommen verteilen.
Die Nutznießer erhalten ein Ticket pro Person pro Monat zum Preis von 1,25 Euro. Partner in der Region, bei denen man die Tickets nutzen kann, sind zum Beispiel das Centre Culturel in Welkenraedt oder Chudoscnik Sunergia in Eupen.
Die Gemeinde Lontzen hofft, dass sich bald auch andere Gemeinden aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft dem Programm anschließen. Bisher ist die Nutzung des Programms allerdings ausbaufähig. So werden im Bezirk Verviers aktuell rund 2.000 Tickets pro Jahr verteilt.
Parkverbot sorgt für Diskussionen im Lontzener Gemeinderat
Eine scheinbare Lappalie hat am Montag im Lontzener Gemeinderat für ernsthafte Diskussionen gesorgt. Anlass war ein neues Parkverbot für Fahrzeuge über 2,5 Tonnen in einem Teil des Groetbacherwegs. Wegen der Einführung dieses Verbots hatte die Gemeinde auf Wunsch eines Anwohners einen neuen Parkplatz angelegt.
Die Opposition befürchtet nun, dass hier ein Präzedenzfall geschaffen wurde und weitere Parkplatzanfragen von Bürgern in vergleichbaren Fällen nicht mehr abgelehnt werden können. Schöffe Roger Franssen erklärte daraufhin, man habe versucht, hier alle Parteien zufrieden zu stellen und habe das auch geschafft.
Anne Kelleter