War das Mittelalter wirklich so düster, wie viele meinen? Waren die Menschen so ungebildet, wie Film und Fernsehen vermitteln? Arnold Kommer aus Monschau sagt: Nein!
Als Zeidler "Arnold de Fagne" entführt er die Zuschauer mit einem Augenzwinkern ins 14. Jahrhundert. "Das ist ein ganz vergessener Beruf. Der Zeidler war ein Waldimker", erklärt Kommer. "Nicht zu vergleichen mit der heutigen Imkerei, denn er hatte im Wald ein Lehen. Und hat dort die Bäume so vorbereitet, dass die Bienen von selber - und auf natürliche Art und Weise - kamen. Und wenn die Bäume bewohnt waren, hat er den Honig geerntet."
"Es gab relativ wenig Zeidler. In Mitteleuropa waren es 250 bis 300 Personen. Es war ein sehr reicher Stand, aber er ist leider untergegangen, als im 15. und 16. Jahrhundert die Waldwirtschaft immer mehr bürokratisiert wurde. Er ist letztendlich von den Waldbauern verdrängt worden."
Basis für die Lesung in Bütgenbach ist das "Buch der Natur" aus dem 14. Jahrhundert. "Es ist in kleine Abschnitte unterteilt, zum Beispiel zu den Bienen oder zu den Bäumen. Und das kann man dann sehr nett und auch sehr kurzweilig machen", erklärt Kommer. "Es soll kein wissenschaftlicher Vortrag sein. So wie man früher zusammen saß und aus Büchern vorlas, so wird der Abend in etwa gestaltet."
Arnold Kommer liest am Freitag, dem 24. November 2017, um 20 Uhr in der Kreativen Werkstatt in Bütgenbach. Der Eintritt beträgt sechs Euro. Anmeldung unter 080/647.170 oder per Mail an kreative.werkstatt@skynet.be.
mitt/km