Ob der Katharinenmarkt gut oder sehr gut besucht ist, hängt wie immer auch vom Wetter ab. In diesem Jahr wurden doch einige Händler von den Vorhersagen abgeschreckt. 40 von ihnen hatten in den letzten Tagen abgesagt. "Wenn die absagen, macht mir das das Leben gar nicht schwer. Man muss nur wissen, ob sie kommen oder nicht. Dann kann man auch am letzten Tag noch etwas umändern", erklärt Marktmeister Erwin Hannen.
Für viele ist der Katharinenmarkt eine gute Gelegenheit, sich für den Winter mit Mützen Schals und warmen Socken einzudecken. Da wirken die ungemütlichen Temperaturen geradezu verkaufsfördernd, wenn nur der Regen nicht wäre.
Wetter hin oder her - auf dem Katharinenmarkt trifft man alte und neue Bekannte und nimmt sich Zeit für einen Plausch oder ein Glas Glühwein - und natürlich auch für die traditionelle Erbsensuppe. Die läuft immer gut. Nicht fehlen dürfen auch die beliebten Reibekuchen aus eigener Herstellung.
Beim Kaufen sind die Besucher allerdings zurückhaltender und das schon seit Jahren: "Wenn ich mit den Marktleuten spreche, dann sagen die, dass sich der Umsatz halbiert habe. Das hängt aber mit der allgemeinen Entwicklung zusammen. Man hat die großen Geschäfte, die haben bis abends neun Uhr auf. Heute ist Dienstag, ein Arbeitstag. Die Leute, die arbeiten, können nicht kommen. Bei allen Märkten hat sich das Kaufverhalten reduziert", meint Erwin Hannen.
Die neue Beschallungsanlage funktioniert jedenfalls bestens. Jetzt können nicht nur die Bee Gees von Stayin' Alive trällern, sondern auch im Notfall wichtige Durchsagen gemacht werden.
Ehrenamtsmarkt
In der Katharinenkirche fand zum ersten mal gleichzeitig ein Infomarkt zum Thema Ehrenamt statt. Das Ehrenamt ist eine wichtige Säule für das gesellschaftliche Zusammenleben. Das wird in Sonntagsreden von Politikern immer wieder gerne betont. Doch die Realität sieht nicht immer ganz so rosig aus. Stichwort Nachwuchssorgen: "Es gibt einmal die Sorgen um einfache Mitgliedschaften in einem Verein. Es gibt aber auch die Sorge um Nachwuchs bei denen, die im Verein Verantwortung übernehmen wollen", sagt Dieter Gubbels vom DG-Ministerium.
Zum vierten Mal insgesamt präsentieren sich Ehrenamtsorganisation und stellen sich und ihre Arbeit vor. Denn Informationslücken darüber, wer was macht, gibt es in der Bevölkerung anscheinend immer noch. "Wir sind online präsent, Vereine kommunizieren über Facebook und ihre Monatszeitschriften, wir haben Flyer verteilt. Wer sich informieren möchte, der findet, glaube ich, eine Anlaufstelle. Und wenn sie im Ministerium anrufen und sagen 'ich habe da eine Frage'", sagt Dieter Gubbels.
Volker Krings