Josephine Koch – eine Frau, die vor allem durch ihre Wohltätigkeit und Nächstenliebe Bekanntheit erlangt hat. 1842 trat Josephine Koch als Krankenpflegerin in das St. Nikolaus Hospital ein.
Ein Jubiläum, das gefeiert werden muss. "Ich denke, das St. Nikolaus-Hospital hat Josephine Koch schlicht und einfach die Pflege in den ersten 30 Jahren seines Bestehens zu verdanken", sagt Historiker Alfred Minke. "Lange Zeit hatten die so genannten Laien am Rande mitgearbeitet, die Hauptlast der Pflege lag auf den Ordensschwestern. Ohne Josephine Koch und ihre Gefährtinnen hätte es im ersten Spital keine Pflegerinnen gegeben."
1857 gründete Josephine Koch die Ordensgemeinschaft "Franziskanerinnen von der heiligen Familie" am Marktplatz in Eupen. Sie nahm den Ordensnamen Elisabeth an und leitete die Gemeinschaft bis zu ihrem Tod 1899.
Die Pflege der Alten und Kranken sahen die Frauen als Lebensaufgabe. Im Vordergrund stand, dem Patienten das Gefühl zu geben, dass man sich um ihn kümmert. Ihr Wissen und Talent sprach sich schnell herum und so wurde ihr Wirkungskreis immer größer. In Bleyberg, Charleroi und Monschau folgten Niederlassungen.
Doch die Frauen mussten auch viele Hürden überwinden. 1875 wurde infolge des Kulturkampfes - des Kampfs zwischen dem Deutschen Kaiserreich und der Katholischen Kirche - das Mutterhaus in Eupen geschlossen und nach Löwen verlegt. 1920 wurde dieses vom Staat geschlossen.
Das war einer der größten Einschnitte in der Geschichte der Franziskanerinnen, wie Minke findet. "Da hat der Krieg, wie in vielen anderen Bereichen auch, doch deutliche Spuren hinterlassen. Und es hat sicherlich mehrerer Jahrzehnte bedurft - weil ja dann auch schon der Zweite Weltkrieg sehr rasch hinterherkam - um diese Wunden vernarben zu lassen." Mittlerweile ist das Mutterhaus wieder in Eupen angesiedelt.
Die beiden Jubiläen um Josephine Koch lassen die Franziskanerinnen von der heiligen Familie stolz auf ihre erste Generaloberin schauen. Für sie war Josephine Koch eine ganz besondere Frau, der sie viel zu verdanken haben.
"Sie ist diejenige gewesen, die durch alle Höhen und Tiefen, durch alle Enttäuschungen und selbst Verfolgung, ihr Lebensziel nicht aus den Augen verloren hat. Ich habe sie lieben und schätzen gelernt", erzählt Generaloberin Schwester Marianne Jungbluth.
"Und ich bin ja eine ihrer Nachfolgerinnen. Als mir bewusst wurde, ich stehe in dieser Linie, da habe ich ganz großen Respekt und Ehrfurcht vor dieser Frau."
Die heutigen Franziskanerinnen müssen andere Hindernisse bewältigen als ihre Vorgängerinnen. Sie müssen sich um die Zukunft des Ordens kümmern, denn ihre Gemeinschaft in Europa gehe dem Ende entgegen, so Marianne Jungbluth. Ihre Aufgabe lebe aber im Krankenhaus und anderen Einrichtungen weiter.
lo/est/km