Ohne den Einsatz von pflegenden Angehörigen könnten viele Menschen nicht in ihrer häuslichen Umgebung bleiben, was für die Menschen selbst, aber auch für die Gesellschaft und die öffentliche Hand eine enorme Herausforderung darstellen würde.
Als "pflegende Angehörige" werden Menschen bezeichnet, die als nicht professionelle Bezugspersonen kontinuierlich oder regelmäßig und unentgeltlich im häuslichen Bereich für Pflegebedürftige tätig sind und Verantwortung übernehmen. Pflegende Angehörige sind ständig in Bereitschaft und bewältigen viele Aufgaben, was Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr soziales Leben haben kann.
Um herauszufinden, welchen Schwierigkeiten die pflegenden Angehörigen begegnen, wo sie Verbesserungsbedarf sehen oder ob sie genügend Information und Unterstützung erhalten, hat die VoG "Häusliche Hilfe & Pflege" im Oktober 2016 eine Umfrage gestartet. "Insgesamt sind 26 Familien befragt worden. Das waren zweistündige Gespräche - sehr tiefgehende Gespräche mit vielen Informationen und Erkenntnissen", erklärt Christoph Ponkalo vom SOS-Hilfedienst.
Die Auswertung liegt jetzt vor. Wichtigste Erkenntnis: Die pflegenden Angehörigen wünschen sich eine Anerkennung - "für das was sie tun, was sie jeden Tag leisten, ohne dass irgendjemand es sieht", erklärt Ponkalo. "Außerdem wünschen sie sich Hilfeleistungsangebote, die auf die pflegenden Angehörigen ausgerichtet sind und nicht nur Angebote für diejenigen, die gepflegt werden müssen." Dabei gehe es um Entlastung der pflegenden Angehörigen, aber auch um psycho-soziale Begleitung.
Bei einer Infoveranstaltung am Donnerstag (9. November 2017) um 13 Uhr im Alten Schlachthof in Eupen werden die Umfrageergebnisse präsentiert. Im Anschluss findet ein Austausch statt. Außerdem werden verschiedene Angebote aus den Nachbarregionen vorgestellt.
mitt/km