Vor dem Zimmer von Elisabeth Despineux stapeln sich die Umzugskartons. Zusammen mit 70 weiteren Bewohnern wird sie nächste Woche umziehen – nach nebenan in den Neubau. Ihre Habseligkeiten aus dem zwölf Quadratmeter kleinen Zimmer im Altbau sind schon gepackt. Vom Trakt Vivaldi zieht sie ins "Langesthal". Die Wohnbereiche im Neubau tragen die Namen Eupener Ortschaften. Die Zimmer sind mit 18 Quadratmetern deutlich größer und haben eine Nasszelle.
Knapp anderthalb Jahre hat es gedauert, bis der Neubau fertiggestellt war. Die Wohneinheiten aus den drei Etagen im Altbau werden hier neu aufgeteilt. Der Zeitplan für den Umzug musste bereits im Januar festgelegt werden.
"Die ganze Woche ist dafür nötig, hätten wir den 6. November nicht umsetzen können, hätten wir ein großes Problem gehabt und den Umzug in den Januar verschieben müssen", erklärt Heimleiter Michael Murges. Denn alle Personalmitglieder werden für den Umzug gebraucht. Um den alten Bereich in Ordnung zu bringen, um den neuen einzurichten - und um die Bewohner zu begleiten.
Pflegedienstleiterin Cathleen Bodarwé und ihre Kollegen haben den Umzug schon vor Wochen geplant und bis ins Detail vorbereitet. Vor allem für die Bewohner soll es keine Aufregung geben. Sie werden in der Zeit im Festsaal untergebracht und betreut. "Über den Tag hin werden wir in diesen Zonen Aktivitäten anbieten: Es gibt ein Frühstücksbuffet, Singgruppen, Vorlesegruppen, Wohlfühlmassagen und so weiter", sagt Cathleen Bodarwé. Für besonders pflegebedürftige Bewohner sind Ruhezonen geplant.
Wenn die 72 Bewohner nächste Woche in den Neubau umgezogen sind, steht die nächste Phase des gut elf Millionen Euro teuren Bauprojektes an. Ende November soll eins der beiden alten Gebäude abgerissen werden. "Danach wird dann die Lücke geschlossen, das ist die dritte Phase, die höchstwahrscheinlich bis Ende 2018-Anfang 2019 laufen wird", erklärt ÖSHZ-Präsident Lambert Jägers. Die letzte Phase werde der Umbau des noch bestehenden Gebäudes zu betreuten Wohnungen.
Doch erst einmal steht nächste Woche der Umzug an – eine Herausforderung für das Personal und ein bisschen Aufregung, aber auch Vorfreude für Frau Despineux und ihre Mitbewohner. "Teils, teils", sagt sie. "Gemischte Gefühle."
Wegen des Umzugs ist das Altenheim St. Joseph nächste Woche übrigens tagsüber für Besucher geschlossen. Ab 18 Uhr sind sie wieder willkommen.
mb/km