Notärzte und Rettungssanitäter kämpften um das Leben der Seminarteilnehmer. Sie litten an Wahnvorstellungen, Krampfanfällen, Herzrasen und Atemnot. Erst gingen die Behörden von einer Lebensmittelvergiftung aus. Doch schnell war klar: Ein Drogenexperiment soll es gewesen sein, möglicherweise sogar mit Sekten-Hintergrund.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Drogenbesitz und Überlassen von Betäubungsmitteln zum unmittelbaren Verbrauch "in nicht geringer Menge" vor. Das Verfahren gegen eine Heilpraktikerin aus Roetgen, die als Mitveranstalterin agierte, war zuvor bereits gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt worden.
Der Angeklagte bestritt die Anklagevorwürfe nicht, sagte jedoch, es habe sich um eine "freiwillige, selbstverantwortliche Einnahme gehandelt". Laut Anklage sollte im Rahmen einer äußerst umstrittenen Therapieform, der sogenannten Psycholyse, eine Bewusstseinserweiterung erreicht werden.
az/rs