Jeder gibt was er kann: Crossfit ist intensiv und fordernd. Anders als im herkömmlichen Fitness-Studio ist die Einrichtung in der 500 Quadratmeter großen Halle aber eher karg. Maschinen mit viel Technik gibt es nicht. Hier setzt man mehr auf klassisches Training und einfache Geräte. "Für uns ist das der effizienteste Sport. Hier werden alle Fitness-Disziplinen trainiert: Krafttraining, Cardio, Beweglichkeit. Es ist eine gute Vorbereitung auf andere Sportarten, kann aber auch eigenständig praktiziert werden", erklärt Crossfit-Trainer Kevin Doucet.
Kevin Doucet hat vier Jahre lang als Crossfit-Trainer in Lüttich gearbeitet. Vor zwei Wochen hat er das erste Studio dieser Art in Eupen eröffnet. Hier bietet der 28-Jährige täglich einstündige Kurse an. Dabei spiele es keine Rolle, welche sportliche Kondition die Teilnehmer haben. "Männer, Frauen, Junge, Alte, ob man Sportler ist oder nicht - das spielt alles keine Rolle. Wir schauen, wo der Kunde steht und versuchen, ihn entsprechend seiner Möglichkeiten so weit wie möglich zu bringen", so Doucet.
In einer Gruppe mit maximal zwölf Teilnehmern wird Crossfit praktiziert. Hanane und Sezer haben schon positive Erfahrungen mit der Trainingsmethode gemacht und kommen mehrmals die Woche. "Das macht süchtig. Es ist zwar nicht einfach, man leidet, aber es ist super und man kommt immer wieder. Ich finde es einfach toll", sagt Hanane. "Ich war vorher in normalen Fitness-Studios. Da steht man allein vor dem Spiegel und macht seine Kraftübungen. Hier in der Gruppe herrscht ein Mannschaftsgeist, es ist familiärer. Das motiviert einen voranzukommen", findet Sezer.
Wer will, kann auf Wettkampf-Niveau trainieren. Weltweit werden Wettkämpfe im Crossfit ausgetragen, und auch in Belgien gibt es schon einige. Bedenken wegen eines hohen Verletzungsrisikos hat der Trainer nicht. "Die Kritik bezieht sich vor allem auf die großen Wettkämpfe. Viele denken, dass die Menschen sich dort zu viel zumuten. Studien belegen aber, dass die Zahl der Verletzungen im Verhältnis zu den Ausübenden beim Crossfit viel geringer ist als bei anderen Sportarten, wie zum Beispiel Fußball", so Doucet.
Kevin Doucet betreut seine Teilnehmer in den zweisprachigen Kursen auf Deutsch und Französisch. Nachdem Crossfit in Lüttich schon seine Anhänger gefunden hat, hofft er nun auch in Eupen die Fitnessfans dafür zu begeistern.
Michaela Brück