Drei Tage lang haben sich Bürger aus Ostbelgien Zeit genommen, um über das Thema Kinderbetreuung auszutauschen und Empfehlungen an die Politik zu formulieren. Es war der erste Bürgerdialog dieser Art, zu dem das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft eingeladen hatte.
Bereits im September hatten sich die Bürger zwei Tage lang mit Experten beraten, um dann gemeinsam eine Bürgeragenda zu erstellen. Am Samstag fand der Bürgerdialog dann in Worriken seinen Abschluss, wo den Parlamentsabgeordneten und Regierungsmitgliedern die Empfehlungen präsentiert wurden.
Das Echo zum Bürgerdialog war auf beiden Seiten positiv. Die Teilnehmer hoffen nun, dass die Politiker ihre Vorschläge auch umsetzen, so zum Beispiel auch Friederich Goffart, Bürger aus Bütgenbach. "Ich bin schon ein Optimist und denke, man wird einiges übernehmen können. Es stand ja auch schon eine ganze Reihe im Masterplan drin. Das Geld ist natürlich immer das große Problem - und damit kann man sich natürlich auch rausreden. Wir sind selber alle gespannt, was die Politik davon umsetzen wird."
Begleitet wurde der Bürgerdialog von Natasha Walker. Die Kommunikationsberaterin begleitet seit 20 Jahren Prozesse der Bürgerbeteiligung. Im Interview zeigte sie sich beeindruckt vom Engagement der ostbelgischen Bürger. "Von den 27 Bürgerinnen und Bürgern, die gesagt haben, dass sie kommen, kamen auch alle. Das habe ich noch nie erlebt, dass es so eine Bereitschaft gab, an drei Samstagen teilzunehmen", sagt Walker.
"Ansonsten kann ich nur sagen, dass es ein Ringen um die beste Lösung war. Teilweise sind auch sehr unterschiedliche Meinungen aufeinander gestoßen - aber durchaus mit der Bereitschaft einander zuzuhören. Ich habe einen sehr starken Lernprozess bei jedem einzelnen wahrgenommen."
mb/mg - Bilder: PDG