Die Absicht der Firma WalZinc aus Wandre, unter anderem in Kelmis und Bleyberg Probebohrungen nach Zink und Blei durchzuführen, um in einer weiteren Phase den Bergbau wieder aufzunehmen, hat in der Region für Beunruhigung gesorgt. Sieben Millionen Euro sollen in die Erforschung des Vorkommens an Mineralien gesteckt werden. Es geht auch darum, Metalle zu finden, die für die Herstellung von Smartphones oder Akkus benötigt werden.
Eine Genehmigung wird jetzt beantragt. Doch es gibt schon Gegenwind in Bleyberg mit einer Petition. "Seit 60 Jahren ist hier der Tourismus gefördert worden. Die Investitionen, die seit 25 Jahren in diesem Bereich gemacht worden sind, sind sehr wichtig. Wenn da ein Bergwerk kommt, dann wären die Investitionen wahrscheinlich verloren, weil die Touristen dann weg laufen", erklärt Albert Stassen, Präsident des Verkehrsvereins der Drei Grenzen.
"Wir haben verschiedene Probleme mit dieser Firma, zum Beispiel die Entwertung der Wohnungen oder die Verschmutzung des Grundwasser durch die Schwermetalle", so Stassen weiter.
150 Quadratkilometer
Nicht nur Bleyberg und Kelmis sind betroffen. Das Gebiet, das für das Unternehmen von Interesse ist, umfasst annähernd 150 Quadratkilometer. Ein Teil des Projekts bezieht sich auf in der Vergangenheit bereits erschlossene Bergbaugebiete. Ob die Petition das Projekt aufhalten kann? "Eine Petition kann ignoriert werden, aber ich glaube, dass die betroffenen Gemeinden Bleyberg, Kelmis, Raeren, Lontzen, Welkenraedt, Henri Chapelle und Baelen wahrscheinlich ein ungünstiges Gutachten dazu geben", so Stassen.
In Kelmis will man sich zusammensetzen, um zu sehen, wie das Vorhaben von WalZinc zu handhaben ist, besonders auch vor dem Hintergrund, dass Kelmis sich autonom mit Wasser versorgt. "Wir werden am Donnerstag ein Gemeindekollegium haben, bei dem wir uns darüber konzertieren, was wir tatsächlich unternehmen möchten. Erstmal ist jetzt ein kleiner Schrecken da, weil man ja weiß, was das für die Gemeinde Kelmis bedeuten würde", erklärt der Kelmiser Umweltschöffe Rainer Hintemann.
Bergwerkskonzessionen nicht frei
"Kelmis hat eine autonome Wasserversorgung, d.h. letztendlich würde es auf die Entscheidung hinaus laufen, ob man seine Wasserversorgung aufgeben oder ob man sozusagen Zinklagerstätten ausbeuten möchte. Ich glaube, dass die Entscheidung in dem Fall relativ klar ist und man die einzelnen Schritte, die auf uns zukommen in Ruhe abwarten kann."
Doch ehe es überhaupt zu den Bohrungen kommen kann, falls diese genehmigt werden, gibt es noch zahlreiche Hürden. "Die Bergwerkskonzessionen waren bis zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht frei. In Kelmis hat die Bergwerkskonzession immer noch die Vieille Montagne, die sie aber zurück geben wird und dann erst hat die Firma WalZinc die Möglichkeit, die Konzession zu erwerben."
Fünf Jahre will sich WalZinc Zeit lassen, um den Boden anhand nicht invasiver Methoden zu erforschen. Fallen die Ergebnisse positiv aus, könnten in einer zweiten Phase Bohrungen durchgeführt werden.
cd/mg