Noch Anfang September hatte Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg Gerüchte dementiert, denen zufolge der geplante Umbau des Eupen Plaza zum Appartementkomplex auf der Kippe stand. Der Bauantrag des Investors liege vor und man warte nur noch auf das angefragte Gutachten der Wallonischen Region.
Am Montag kam dann jedoch ein negatives Gutachten. Die Raumordnungsbehörde der Wallonischen Region hat das Bauprojekt für das Eupen Plaza abgelehnt, unter anderem wegen Fragen der Behindertengerechtigkeit und der Frage nach der Zufahrt zur Tiefgarage. Zum letzten Punkt gab es ein Negativgutachten der Straßenbauverwaltung.
"Das Hauptproblem ist die Verkehrssituation auf dem Hook. Jetzt muss mit der Straßenbauverwaltung geschaut werden, wie die Verkehrsflüsse am wenigsten beeinflusst werden. Dass sie beeinflusst werden, steht außer Frage. Die Antwort, die wir von der Straßenbauverwaltung hatten: Man muss die 'am wenigsten schlechte' Lösung finden."
Verschiedene Lösungsansätze stehen im Raum. Das Architekturbüro wurde auch gebeten, Optionen zur Verbindung der Parkdecks innerhalb des Komplexes in Betracht zu ziehen, um so einen Teil der Verkehrszirkulation von außen nach innen zu verlagern. So könnte möglicherweise ein Verkehrsinfarkt in der Hookstraße vermieden werden. Dass es nach Umsetzung des Projektes dennoch hier und da zu Verkehrsverzögerungen kommen kann, bleibt aber nicht auszuschließen, so Niessen.
Alternative
Die Frage, was aus dem Eupen Plaza werden soll, stellen sich Anwohner. Simen Van Meensel von der Jungen Mitte hat sie in einem Brief um ihre Meinung gebeten. Denn er hat ein Alternativprojekt für das Eupen Plaza.
Und interessierte Investoren gibt es seinen Angaben nach auch schon. "Es gibt lokale Partner vor Ort, die dieses Projekt unterstützen möchten und ein Alternativkonzept umsetzen möchten mit Kinobereich, Konzertsaal, Proberäumen für Vereine und einem Basisangebot an Geschäften - damit die bestehende Infrastruktur nicht abreißen muss und da wieder ein bisschen Leben reinbringt, um hoffentlich dann auch die Stadt mit Leben zu füllen."
Die Möglichkeit, dass die Eupener negativ auf seinen Projektvorschlag reagieren könnten, ließ Simen Van Meensel nicht von der Überzeugung seines Projektes abkommen. "Die Frage ist: Wo wollen wir hin? Das Konzept, das der heutige Besitzer auf den Tisch gelegt hat, gibt einem 60 Wohnungen - sehr teure Wohnungen, denn anders ist es nicht finanzierbar."
"Wo hat man denn so ein schönes Zentrum, nach am Bahnhof und am Bushof, mit 500 Parkplätzen. Und das soll geopfert werden? Wobei in Eupen viele Ideen mit Platzmangel zu tun haben: Die Stadt Eupen sucht Räume, die DG sucht Räume. Und dann wünschen sich die Vereine einen großen Saal. Die könnte man vielleicht da rein bringen."
Der 19-jährige Jurastudent ist der festen Überzeugung, das sein Konzeptvorschlag das Eupen Plaza aus dem Tiefschlaf holen kann. Ob ein polyvalentes Zentrum tatsächlich die Lösung für das Eupen Plaza ist, sei dahin gestellt. Nur in einem Punkt herrscht Einigkeit: Leer stehen sollte es nicht.
js/km - Bild: Architekturbüro Aupa