Die Welkenraedterin Sonnet musste ihren Posten als Gewerkschaftssekretärin im öffentlichen Dienst der CSC-Verviers im Dezember 2016 aufgeben. Als Grund für ihre Entlassung wurde ihre Weigerung, eine Umstrukturierung des Dienstes zu akzeptieren, angeführt. Die sozialistische und liberale Gewerkschaft hatten sich auf die Seite von Sonnet geschlagen. Sie werfen der CSC vor, dem politischen Druck der CDH nachgegeben zu haben.
In Folge des Konflikts innerhalb der CSC wurden im April sieben CSC-Gewerkschaftsdelegierte aus der Gewerkschaft ausgeschlossen. Sie hatten sich öffentlich für Gabriele Sonnet eingesetzt.
sudpresse/mz - Illustrationsbilde: John Thys/BELGA
Diese Geschichte ist kein Ruhmesblatt für eine Gewerkschaft. Sollte in ihrer Rolle als Arbeitgeber ein Vorbild sein. Hat aber diesbezüglich versagt. Und der Ausschluss von sieben Mitgliedern zeigt nur, dass abweichende Meinungen nicht toleriert werden. Das erinnert an längst vergangene Zeiten, als es sehr gefährlich war, eine andere Meinung zu haben.
Bei den Gewerkschaften kann man durchaus von einer Funktionärsdiktatur nach Vorbild der KPdSU sprechen. Die zahlenden Mitglieder haben keinerlei Mitspracherecht. Die Verantwortlichen müssen sich nicht gegenüber einer Generalversammlung, die die Mitglieder gewählt haben, verantworten. Damit die Gewerkschaften ihre Glaubwürdigkeit behalten, sollte es mehr innergewerkschaftliche Demokratie geben. Und das ist mehr als nur Informieren und Konsoltieren.