Besonders interessant waren drei Fälle, bei denen das Pärchen Taxiunternehmen ausnahm. Die Fahrer sollten, angeblich im Auftrag deutscher Unternehmen, bei einem Eupener Autohaus Päckchen abholen und diese dort sofort in bar bezahlen, also in Vorkasse gehen. Den Taxifahrern wurde versprochen, dass sie bei Abgabe der Päckchen das Geld zurückerhalten würden.
Die mutmaßlichen Betrüger warteten auf das Taxi jeweils vor den Toren des Autohändlers, gaben sich als Mitarbeiter des Hauses aus und händigten die Päckchen ohne nennenswerten Inhalt aus. Das Geld nahmen sie an sich. Als die Taxifahrer die Päckchen bei den ihnen genannten Adressen abgeben wollten, wusste dort niemand etwas von der Bestellung. Die Taxiunternehmen verloren jeweils zwischen 300 und 400 Euro.
Die Staatsanwaltschaft plädierte für den Hauptangeklagten auf ein Jahr Freiheitsentzug und für die Komplizin auf sechs Monate Gefängnis ohne Bewährung. Außerdem sollen sie eine Geldstrafe zahlen.
Der jetzt in Eupen angeklagte Mann hat bereits in Deutschland und den Niederlanden langjährige Haftstrafen wegen zahlreicher Straftaten verbüßt. Danach wurde er nach Belgien ausgeliefert und saß seitdem in Lantin in Untersuchungshaft. Allein in Deutschland soll durch seine Straftaten ein Gesamtschaden von über 200.000 Euro entstanden sein.
Das Urteil in Eupen wird am 16. Oktober gesprochen.
rs