Es war ein recht ungewöhnliches Bild, das sich am Eupener Werthplatz bot: 50 Radfahrer drehten zwei Ehrenrunden um den Platz, um sich für Bibliotheken stark zu machen. Denn: im Internet-Zeitalter bleiben Bibliotheken unverzichtbar. Davon sind die Bibliothekare überzeugt.
Die Idee, für Bibliotheken zu radeln, entstand 2010 in Finnland: Das Konzept einer internationalen Konferenz auf dem Fahrrad hatte sofort Erfolg. Die erste Ausgabe führte 2011 von Kopenhagen nach Berlin, im Jahr danach radelten sie durch das Baltikum und jedes Jahr kamen neue Ziele hinzu. Mit der Zeit wurde aus der Initiative ein internationales Netzwerk von Bibliothekaren.
Die Idee stieß auch in Belgien auf Begeisterung. So beschlossen einige Flamen und Wallonen, eine belgische Ausgabe der Tour zu organisieren. "Französisch- und Niederländischsprachige haben sich kennengelernt auf einer französischen Tour. Wir haben miteinander geredet und uns gefragt, "Wäre es nicht eine tolle Idee, uns kennenzulernen und drei Sprachgemeinschaften Belgiens zu durchqueren?" Wir haben gehofft, dass es einige deutschsprachige Teilnehmer aus Belgien gibt, aber es hat nicht geklappt", erklärt Mitorganisatorin Mariël Geens aus Gent.
Im Medienzentrum informierten sich die Bibliothekare über Ostbelgien, die medienpädagogischen Angebote und tauschten über die unterschiedlichen Erfahrungen der Teilnehmer aus. Die Herausforderungen in dem Sektor seien zwar überall gleich, doch sei es wichtig, die Netzwerkarbeit zu verstärken.
Eine gemeinsame Leidenschaft verbindet die Bibliothekare. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass bei der Belgien-Tour auch Teilnehmer aus Kanada, den USA, Dänemark, Italien oder Schweden dabei sind.
Am Dienstag radeln die Bibliothekare weiter. Über Lüttich und Tongeren wollen sie nach Genk und besuchen auf ihrem Weg insgesamt 15 Bibliotheken. Am Mittwoch ist die Tour dann zu Ende.
Text und Bilder: Chantal Delhez/BRF