Der Hurrikan "Irma" setzt seinen zerstörerischen Weg in Richtung Florida fort. In Haiti hat er aber nach ersten Einschätzungen weniger Schäden verursacht als befürchtet. Im Nordosten des Landes, in Fort Liberté, lebt seit fünfeinhalb Jahren die Ostbelgierin Angelika Hoffmann. Die ausgebildete Krankenschwester arbeitet in dem bitterarmen Karibikstaat an Entwicklungsprojekten und setzt sich mit der VoG "Farnières-Haiti" für Kinder und Jugendliche in Haiti ein.
Im BRF-Interview erklärt Angelika Hoffmann, wie die Lage nach dem Wirbelsturm ist: "Wir hatten viel Glück im Unglück, sag ich mal so! Es hat Donnerstagmorgen früh angefangen zu regnen. Gegen 2:00 Uhr kam auch der Sturm. Hier in Fort Liberté hat er gewütet, aber es ist kein Unheil geschehen. In Cap-Haïtien sind einige Überschwemmungen, aber sonst hat es auch nur gestürmt und geregnet und in Ngamame das ist an der Grenze zur Ouanaminthe an der Grenze zur Dominikanischen Republik. Da gibt es wohl einige Überschwemmungen."
"Hier in Fort Liberté ist über Radio gemeldet worden, man soll vorsichtig sein, da ein Zyklon im Anmarsch wäre und hier im Gemeindesaal konnten sich die Leute unterbringen, wenn nötig. Gestern Nachmittag kam eine Familie bei uns Unterkunft suchen, aber das blieb dabei", sagt Angelika Hoffmann über besondere Maßnahmen, die die Behörden ergriffen haben. Die Schäden waren auch weniger, als erwartet.
Über ihre Arbeit erklärt Angelika Hoffmann: "Ich arbeite vor allem in der Krankenpflegeschule und koordiniere diese. Ich bin gelernte Krankenschwester, helfe auch da, wo es nötig ist hier im Zentrum. Dieses ist sehr groß und es gehen über 1.000 Kinder und Jugendliche zur Schule oder machen andere Aktivitäten. Ich bin in der kleinen Organisation "Farnières-Haiti" tätig. Wir unterstützen Patenschaften, zurzeit 150 Kinder in Port-au-Prince, wo ich auch regelmäßig runter fahre und sie besuche. Jetzt gibt es wieder Neueinschreibungen. Dann haben wir auch noch Mikrokredite, die ich auch beaufsichtige, wenn ich das so sogen kann."
Chantal Delhez - Bild: Farnières-Haïti