Autofahrer, die von Büllingen nach St. Vith und zurück wollen, müssen in den kommenden Monaten Geduld aufbringen und einige Kilometer an Umleitungen bewältigen. Der Grund: Auf der N658 in Mirfeld haben Anfang der Woche die vorbereitenden Arbeiten für eine weitere Baustelle begonnen. Bislang steht dort zwar noch eine Ampel, die den Verkehr von und in Richtung Büllingen regelt. Doch sobald die Bagger richtig rollen, gibt es kein Durchkommen mehr.
Das wäre alles nicht so tragisch, wenn nicht schon seit Monaten am anderen Ende Amels gearbeitet würde: Die sogenannte Betonstraße von und in Richtung St. Vith ist ebenfalls gesperrt. Und das macht die Sache etwas kompliziert.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund drei Millionen Euro, 1,5 Millionen übernimmt die Gemeinde. "Wir sind seit Jahren in Namur vorstellig geworden, um Gelder zu bekommen, damit diese beiden Teilstücke realisiert werden. Dann kamen die Gelder auf einmal zusammen. Natürlich haben wir große Augen gemacht, aber wir waren uns auch bewusst, wenn wir sie jetzt nicht nehmen, dann ist wieder ein Teil weg, und deshalb haben wir uns dann dieser Herausforderung gestellt", erklärt Amels Bürgermeister Klaus Schumacher.
Die Wasserleitungen werden erneuert und die Stromleitungen unterirdisch verlegt. "Es bleiben nur noch die Leuchtmasten stehen. Alles andere wird verschwinden", erklärt Schumacher.
Und auch wenn es keine Möglichkeiten gibt, den Autofahrern vorzuschreiben, wie sie die beiden Baustellen umfahren sollen, hätte Klaus Schumacher es am liebsten so: "Wir möchten, dass die Autos, die von Büllingen und Bütgenbach die Hauptstraße runter kommen, Richtung Möderscheid fahren, von Möderscheid Richtung Amel, von Amel über Deidenberg und Born. So erreichen sie entweder die Autobahn oder St. Vith."
Und wer von St. Vith zurück kommt, sollte im Idealfall über Medell, Valender und Heppenbach fahren. "Das ist unser Bestreben. Ob uns das so gelingen wird, wird sich noch herausstellen", so Schumacher, der auch darauf hinweist, dass die Polizei sowohl an der Baustelle als auch in den Umgehungsstraßen kontrollieren wird.
Problematisch ist die Situation nicht zuletzt auch für die Ameler Geschäftswelt. "Die Regionalstraße Richtung St. Vith ist die meist befahrene Straße hier im Süden Ostbelgiens und jetzt haben wir Mirfeld zu. Deshalb hat die Gemeinde auch auf ihre Kosten große Banner aufgestellt, dass die Geschäfte in Amel nach wie vor zu erreichen sind - aber das eben mit Umwegen", so Schumacher.
vk/mg - Bild: Volker Krings/BRF