Verputzen, Dach drauf fertig - ganz so schnell wird der Umbau des ehemaligen Direktionsgebäudes und Bahnhofs in Kelmis dann doch nicht fertig sein. Aber - pünktlich zum Tag des offenen Denkmals am 9. und 10. September - können sich Interessierte die Fortschritte im neuen Museum Kelmis anschauen.
Aus Sicherheitsgründen werden bestimmte Bereiche natürlich abgesperrt, etwa das alte Bahnhofsgebäude, in dem derzeit noch Betonstützen stehen. Das Treppenhaus, die Flure und der Großteil der Räume mit den alten Verglasungen werden aber zugänglich sein. Auf Schautafeln und Architektenplänen werden die Besucher außerdem sehen können, wie das Museum nach Fertigstellung aussehen soll.
Schöffe Rainer Hintemann, der für den Umbau zuständig ist, schwärmt von dem alten Gebäude. "Was den Umbau eigentlich einzigartig macht, ist die Zinkbedachung. Die Vieille Montagne, die ja in Kelmis bekannt ist, hat sich ja mit der Herstellung von Zinkblechen befasst. Die ehemalige Firma existiert heute noch unter einem anderen Namen und hat ihren Hauptsitz jetzt in Paris. Die waren von dem Projekt derart angetan, dass sie das gesamte neue Zink für das Bahnhofsgebäude und das große Hauptgebäude gesponsert haben." Dabei wird die neue Zinkbedachung aus den Formaten gemacht, die man auch schon 1910 genutzt hat.
Der alte Dachstuhl aus Eichenholz ist noch gut erhalten. Aus Denkmalschutzgründen dürfte er auch nicht verändert werden. "Die neue Zinkbedachung kann sozusagen direkt auf die alte Holzkonstruktion aufgebracht werden", erklärt Hintemann.
Ist das Museum einmal fertig, soll es vor allem die Zinkproduktion in Neutral-Moresnet erläutern, denn "Kelmis ist ja letztendlich ein Produkt dieser ganzen Industriegeschichte", so Hintemann.
Abgesehen vom Hauptgebäude, wird auch nahe gelegene Eisenbahnwaggon geöffnet sein. An beiden Tagen wird es außerdem geführte Wanderungen geben, um die Industriegeschichte und die Geschichte der Eisenbahn in Kelmis zu erläutern.
Das Hauptgebäude ist am Samstag, 9. September, und am Sonntag, 10. September, jeweils von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zu den geführten Wanderungen gibt es auch auf dem Kulturerbe-Portal der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
ar/mg - Bild: BRF