Für Bürgermeister Louis Goebbels, PFF, steht fest: Die mit insgesamt 1,85 Millionen Euro bezifferten Anleihen, die für vier Projekte getätigt werden sollen, machen allesamt Sinn. Vor allem die Instandsetzung des ewigen Sorgenkindes Kirchplatz dulde keinen Aufschub. Aus vielerlei Gründen sei es an der Zeit, aufs Gaspedal zu drücken. "Der Kirchplatz ist ja schon monatelang ein Thema, bei dem so viel Polemik betrieben wird. Ich wiederhole immer wieder, dass im Schrank seit 2008 die Pläne der Leute liegen, die das jetzt kritisieren und es ist nicht agiert worden. Nichtsdestotrotz muss man zwischen der Verabschiedung des Lastenhefts und eine Anleihe zu tätigen, unterscheiden. Es gibt keine Garantie, ob die Wallonische Region uns irgendwelche Gelder zur Verfügung stellt", erklärt Goebbels.
"Ob wir Geld bekommen, weiß ich nicht. Wenn wir keins bekommen, sind wir der Meinung, dass prioritär dafür gesorgt wird, dass der Kirchplatz, der sich in einem desolaten Zustand befindet, in Ordnung gebracht wird", so Goebbels weiter.
Marc Langohr von der CSP sieht das vollkommen anders, die Kommune verursache durch die 750.000-Euro-Anleihe für das Projekt Kirchplatz unnötige Kosten, und das sei keine verantwortungsvolle Politik. "Man muss nämlich wissen, dass wir für den Kirchplatz in der Juli-Sitzung einen Honorarvertrag ausgeschrieben haben, wo ein Architekt eine genaue Planung des Kirchplatzes machen soll, inklusive Kostenschätzung. Da stehen wir hinter. Wir haben parallel dazu bei der Wallonischen Region einen Antrag auf Bezuschussung eingereicht. Theoretisch könne wir in den Genuss von 60 bis 80 Prozent Zuschüsse kommen. Deshalb macht das für uns keinen Sinn, jetzt eine Anleihe zu machen", sagt Langohr.
Museum Vieille Montagne
Nicht einverstanden, so Langohr, sei man auch mit den 320.000 Euro fürs Museum Vieille Montagne. Dem Geldverbrennen müsse hier Einhalt geboten werden. "Wir bleiben bei unserem Standpunkt: Das ist ein Fass ohne Boden. Das Museum wird immer teurer und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Irgendwann muss da auch mal Schluss sein."
Bürgermeister Goebbels sieht die Kostenentwicklung beim Museum ebenfalls kritisch, weist aber jede Schuld von sich und sieht die Ursachen in äußeren Faktoren, auf die man nur unzureichend Einfluss habe. "Bei der Ausschreibung hatte sich nur ein Bauunternehmer beworben. Wir mussten dann den teuersten nehmen, der schon 100.000 Euro über dem Schätzwert war. Das Gebäude war mit 700.000 Euro eingeschätzt worden. Und wir haben das Gebäude dummerweise unter Denkmalschutz gestellt, so dass dann derart viele Auflagen gekommen sind: Feuerauflagen, Auflagen von der Dienstelle für Personen mit Behinderung,..."
Park Café
Schließlich das Thema Park Café. Ebenso ein Aufreger, der auch heute noch für Wirbel sorgt. Immerhin: Bürgermeister Goebbels dementierte nicht den von der Opposition genannten Namen des Interessenten Grégory Willems, der wohl gute Chancen hat, den Zuschlag als Konzessionär zu bekommen.
Die Opposition fühlt sich aber unzureichend informiert. "Fakt ist, dass wir mehrfach angesprochen worden sind von Leuten, die sehr gut informiert sind und uns gesagt haben, dass es gebacken wäre. D.h. es würde feststehen, wer das Park Café demnächst nach den Renovierungsarbeiten übernimmt. Außerdem würde ein Restaurant dort entstehen und auch ein Friseursalon. Auch ein Name kursiert schon von einer Person, die die Erfahrung und das Know-How hat. Wir wären natürlich sehr stolz darauf, wenn wir so eine Person gewinnen könnten, damit endlich wieder neues Leben im Park Café entsteht. Wir können aber nicht verstehen, warum der Bürgermeister nicht transparenter an die Sache ran gegangen ist und uns im Vorfeld informiert hat. Er hat uns im Juli nur gesagt, dass er Gespräche führt", so Luc Frank.
Louis Goebbels ist überzeugt, dass er richtig gehandelt und aus den laufenden Verhandlungen mit "den Interessenten" keine Informationen weitergegeben hat. Die Opposition gefährde mit ihrer Haltung den erfolgreichen Abschluss der Gespräche.
"Wir haben das Park Hotel von oben bis unten in Eigenbetrieb renoviert und saniert. Wir betreiben es auch als autonome Gemeinderegie mit eigenem Personal. Das Restaurant ist aber eine ganz andere Situation. Wir beabsichtigen die Villa zu sanieren und eine autonome Gemeinderegie hat die Bestimmung, dass sie einen Konzessionär wählen muss. In der Tat hat sich in der Vergangenheit aber niemand darum bemüht. Wir führen jetzt Gespräche, es ist aber noch überhaupt nichts bestimmt worden. Es sind auch keine Namen im Gemeinderat genannt worden. Das sind alles Spekulationen", so Goebbels.
rs/mg - Bild: Anne Kelleter/BRF