Nach dem Erdrutschsieg der Liste Wirtz bei den Kommunalwahlen 2012 in Büllingen stand fest: Spätestens nach zwei Dritteln der Legislatur sollte im Gemeindekollegium der Generationswechsel stattfinden. Es war ausgemachte Sache, dass die Schöffen Willi Heinzius, Herbert Rauw und Vroni Collas weichen würden. Reinhold Adams, Michael Schmitt und Viviane Jost standen bereit.
Doch es kam anders, als gedacht. "Ich bin dann leider im September vergangenen Jahres krank geworden. Die Fraktion hatte sich dann darauf verständigt, den Generationswechsel erst dann wieder zum Thema zu machen, wenn ich wieder zurück im Amt bin. Das hat dann aber alles viel länger gedauert als vorgesehen und deshalb haben wir uns dann damals darauf verständigt, dass der Generationswechsel nicht mehr dieses Jahr vollzogen wird. Wir werden in der Konstellation weiterarbeiten, wie es vorgesehen ist", erklärt Bürgermeister Friedhelm Wirtz.
"Es ergab sich jetzt aber, dass doch schon ein Teil des Generationswechsel vollzogen wird: Frau Jost wird Frau Collas im Mandat beerben. Weiterhin hatte sich ergeben, dass der als Schöffe vorgesehene Kandidat Reinhold Adams aus privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung steht. Seine Ehegattin ist schwer erkrankt und er will sich jetzt komplett dieser familiären Situation widmen. Er stand für diesen Mandatswechsel also nicht mehr zur Verfügung. Als dritter junger Kandidat war Michael Schmidt vorgesehen. Mit Einverständnis von Michael Schmitt haben wir uns dann in der Fraktion aber darauf verständigt, jetzt in der Konstellation weiter zumachen und den Wechsel nicht mehr zu vollziehen", so Wirtz weiter.
Teil eins des Generationswechsel ist nun also doch vollzogen. Viviane Jost tritt die Nachfolge von Vroni Collas an, die Mitte letzten Monats aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt aufgegeben hatte. Die 37-jährige Mutter dreier Kinder ist nun als neue Schöffin für Schule, soziale Angelegenheiten, Familie und Kultur zuständig.
Dass sie als Animatorin für die Erwachsenenbildungsorganisation "Miteinander Teilen" arbeitet, wertet sie als positiven Umstand. "Dass ich in einem sehr sozialen Bereich arbeite, ist natürlich ein großer Vorteil, um das Amt zu übernehmen. Auch im Kulturbereich bin ich in vielen Vereinen aktiv und auch das Dorfleben interessiert mich immer. Ich denke, dass einem das auch ein bisschen zugute kommt. In die anderen Dinge muss man sich natürlich ein bisschen einarbeiten, aber auch da bin ich sehr zuversichtlich."
Den im Gemeinderat durch den Wechsel von Viviane Jost ins Kollegium frei gewordenen Platz nimmt ab sofort Kevin Hoffmann ein. Der noch 22-Jährige ist das jüngste Mitglied in einem ostbelgischen Kommunalparlament. Bei den Wahlen 2012 war er gerade 18 geworden und hatte das Mindestalter als Kandidat zum Wahltermin gerade erreicht.
Über seinen Wahlerfolg in 2012 mit 318 Vorzugsstimmen freut er sich noch heute. "Seit dem ich 15, 16 bin, habe ich mich schon immer für Politik interessiert. Damals hat mich Schöffe Wolfgang Reuter angerufen und gefragt, ob ich kandidieren möchte. Da habe ich auf Anhieb ja gesagt, aber ich hätte nie gedacht, dass ich so viele Stimmen bekommen würde."
Klar ist für Bürgermeister Friedhelm Wirtz, dass mit der Verjüngungskur nach den Wahlen im nächsten Jahr ernst gemacht wird. Voraussetzung: Die Bürgermeister-Liste schafft erneut einen Wahlsieg. Aber da gibt es für Wirtz kaum Zweifel. Er glaube, sagt er, die Zustimmung in der Bevölkerung sei groß. Man habe die Sache gut gemacht und die Wahlversprechen fast alle erfüllt...
rs/mg - Bilder: Rudi Schroeder (BRF)/GrenzEcho