Wie viele Parkplätze sind genug und wo sollen sie hin? Diese Frage war kürzlich Thema, als es mal wieder um die Neugestaltung des Kelmiser Kirchplatzes ging. Bürgermeister Louis Goebbels stellt dazu klar: "Das kann jeder in unserem Richtlinienprogramm nachlesen, dass wir den Kirchplatz von Fahrzeugen befreien wollen. Man muss aber eine Kompensation für die Parkplätze schaffen, die wegfallen. Das können 40 bis 50 Parkplätze sein."
Natürlich geht es bei der Neugestaltung des Kirchplatzes um mehr als nur Parkplätze. Dazu Marc Langohr, CSP-Mandatar im Kelmiser Gemeinderat: "Das ist auch der Grund warum wir vorgeschlagen haben, dass man versuchen soll, das Projekt Kirchplatzsanierung im Rahmen einer Stadterneuerung bei der Wallonischen Region einzureichen. Man muss dahin kommen, dass der Platz dynamisch wird, mit Gastgewerbe, Wohneinheiten, natürlich auch mit einem Teil Parkplätze, aber auch mit einer Fläche, wo man Veranstaltungen abhalten kann."
Wenn man Kelmiser Politiker auf die Neugestaltung des Kirchplatzes anspricht, dann geht es auch immer ein wenig um Vergangenheitsbewältigung. Der Kirchplatz ist nicht erst seit ein Paar Jahren schlecht, sondern schon seit 20 Jahren, betont Bürgermeister Goebbels. Es sei aber die neue Mehrheit die für eine neue Dynamik gesorgt habe.
Mit dem Vorschlag, Subsidien bei der Wallonischen Region über einen Fonds zur Stadterneuerung (Renovation urbaine) zu beantragen, sei die CSP erst 2016 gekommen, sagt der liberale Bürgermeister - in seinen Augen viel zu spät.
Zudem habe er große Zweifel, ob man die Fördergelder mit Hilfe des erforderlichen Masterplans letztendlich auch bekommt. "Da muss man die komplette Prozedur einhalten. Das haben wir auch Schritt für Schritt gemacht. Wenn dieser Masterplan dann von der Wallonischen Region angenommen wird, kann man über 15 Jahre Subventionen erhalten."
Zudem sei auch nicht klar, wann es Subsidien geben könnte. Das könnte zu neuen Problemen führen, sagt Goebbels: "Angenommen die Wallonische Region sagt, du kannst 2019 Geld bekommen, gleichzeitig aber die Deutschsprachige Gemeinschaft sagt, dass die SEC-Normen ein solch großes Projekt nicht zulassen, hätte ich da schon ein Problem."
Und hier wird Goebbels deutlich: "Die Neugestaltung des Kirchplatzes kommt, mit oder ohne Subventionen."
Dass dringend etwas für den Kelmiser Kirchplatz getan werden muss, das sieht auch die CSP-Opposition so. Und dass die Mehrheit auf Drängen der CSP-Opposition einen Masterplan über ein Studien- und
Architektenbüro hat erstellen lassen, sei auch gut. Denn der Masterplan beschränkt sich nicht auf den Kirchplatz alleine, erklärt Marc Langohr: "Der Masterplan ist eine Vision, wie sich Kelmis in den nächsten 15 Jahren entwickeln kann. Da wird nicht nur der Kirchplatz angesprochen. Da wurde sich auch Gedanken darüber gemacht, wie man das Areal um das Park Hotel und den Gemeindepark optimaler gestalten kann. Wie kann man das Gelände Patronage besser gestalten? Wie kann man neue Wanderwege in Kelmis einbinden? Es gibt dort viele Themen, die angerissen worden sind."
Es tut sich was in Kelmis. Man streitet sich - aber offenbar doch nicht so stark wie es scheint. "Ich bin mittlerweile der Meinung, dass man auf uns zugegangen ist", meint Marc Langohr. Die Polemik könne allmählich mal aufhören, sagt Bürgermeister Goebbels. Damit zielt er aber nicht auf die Opposition, sondern auf die Kritik der Bürgerinitiative Initiative Kelmis: "Es gibt Leute, die kommen mit Vorschlägen dahin, wo man einfach nur mit dem Kopf schütteln kann."
mz/okr