In einem Offenen Brief schreibt Kartheuser, das von der Regierung immer wieder vorgebrachte Argument 'Es sind keine Mittel vorhanden' sei eine Schutzbehauptung und eine Lüge. Beweise dafür gebe es genug. Als Beispiel nennt Kartheuser die Teilnahme von Agora am Internationalen Theaterfestival von Avignon. Dieser Sommerausflug, so der ostbelgische Schriftsteller, sei Kulturministerin Weykmans eine Förderung von 18.000 Euro wert gewesen. In Spendierlaune habe sie dem noch eine eigene Dienstreise nach Südfrankreich hinzugefügt.
Kartheuser moniert, dass Agora und das Theaterfest St. Vith jährlich mit insgesamt fast 90.000 Euro aus dem Gemeinschaftshaushalt gefördert werden, während der 'Krautgarten' trotz zahlreicher Anträge auf materielle Besserstellung mit einem Basissubsid von gerade einmal 10.000 Euro auskommen müsse; das Verhältnis 9 zu 1 zugunsten von Agora sei unverständlich und unhaltbar. In der Kulturpolitik werde mit zweierlei Mass gemessen. Der Krautgarten-Herausgeber schreibt in seinem Brief wörtlich: 'Darüber, dass eine Gruppe masslos gefördert und eine andere gegängelt wird, gibt es keine einsehbaren Kriterien. Das nennt man Willkür.'
Kartheuser kritisiert Kulturpolitik und geförderten "Agora-Sommerausflug" nach Avignon
Der Herausgeber der Literaturzeitschrift 'Krautgarten' Bruno Kartheuser hat mit scharfen Worten die Kulturpolitik der Regierung insgesamt und die Förderung der Theatergruppe 'Agora' im besonderen kritisiert.